Puma baut hohe Vorräte nach und nach ab
Puma baut hohe Vorräte ab
Umsatz in Nordamerika sinkt im ersten Quartal – Rückkehr zu Wachstum in China
jh München
Puma ist mit einem kräftigen Wachstum ins Jahr gestartet, rechnet aber mit einem schwächeren Umsatzanstieg im laufenden Quartal. Von Januar bis März legte der Erlös währungsbereinigt um 14,4% auf knapp 2,2 Mrd. Euro zu. Für den aktuellen Dreimonatszeitraum rechnet der Vorstandsvorsitzende Arne Freundt mit einer Zunahme um einen niedrigen bis mittleren einstelligen Prozentwert. Er begründete dies in einer Telefonkonferenz mit den nach wie vor hohen Lagerbeständen im Handel und mit einem schwierigen Marktumfeld angesichts der hohen Inflation und der Furcht von Konsumenten vor einer Rezession.
Die hohen Lagerbestände in der gesamten Branche schlagen sich vor allem im Geschäft in den USA nieder, dem größten Sportartikelmarkt der Welt. In Nordamerika sank der Umsatz von Puma auch wegen einer Vielzahl von Rabattaktionen währungsbereinigt um 18,6%. Freundt, seit November 2022 Nachfolger des zu Adidas gewechselten Bjørn Gulden an der Führungsspitze, will dort und in China die relativ niedrigen Marktanteile erhöhen. In den USA soll dies unter anderem mit Markenbotschaftern wie der Popsängerin und Schauspielerin Rihanna gelingen, mit einer neuen Ausrichtung der Vertriebskanäle und einem weiter wachsenden Direktgeschäft im Onlinehandel und in eigenen Läden. In China will Freundt zudem schneller auf Markttrends reagieren.
„2023 ist ein Übergangsjahr für uns“, sagte der Vorstandschef über die Anstrengungen in beiden großen Märkten. 2024 soll das Geschäft von Puma in den USA wieder wachsen, in China stärker als zuletzt zulegen. Im vergangenen Quartal ist Puma nach zwei Jahren mit sinkenden Umsätzen in China erstmals wieder ein Anstieg gelungen: Der Erlös nahm um knapp 10% zu, in der gesamten Region Asien-Pazifik sogar um gut 27%. In Europa stieg der Umsatz ebenfalls kräftig um ein Viertel. So konnte Puma das Minus in den USA mehr als wettmachen. Die Stimmung der Konsumenten in China verbessere sich nach dem Ende der Lockdowns von Monat zu Monat, berichtete Freundt. „Wir sind sehr zuversichtlich für die langfristige Perspektive.“
Finanzvorstand Hubert Hinterseher sprach trotz des Rückgangs des Ergebnisses und der Marge von einem guten Jahresstart. Die Lagerbestände schrumpften wie geplant. Er rechnet nach wie vor damit, dass sich die Vorräte bis zur Jahresmitte normalisieren. Sie verringerten sich von 2,25 Mrd. Euro Ende 2022 auf 2,15 Mrd. Euro Ende März, lagen aber um ein Drittel höher als ein Jahr zuvor. Als Belastungen für den Ertrag nannte Hinterseher außer den Rabatten höhere Beschaffungspreise und Frachtkosten sowie Währungseffekte. Zum Teil habe Puma dies mit höheren Verkaufspreisen und einem günstigen Mix der Regionen und Vertriebskanäle ausgeglichen. Die Umsatzrendite vor Zinsen und Steuern sank im ersten Quartal auf 8,0 (i.V. 10,3)%.
Puma | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
in Mill. Euro | 1. Quartal | |
2023 | 2022 | |
Umsatz | 2.188 | 1.912 |
Rohertragsmarge (%) | 46,5 | 47,2 |
Ebit | 176 | 196 |
Ergebnis vor Steuern | 168 | 183 |
Minderheitenanteile | 9 | 15 |
Konzernergebnis | 117 | 121 |
Flüssige Mittel | 289 | 537 |