Puma schreckt Aktionäre mit getrübtem Ausblick auf
Puma schreckt Aktionäre
mit getrübtem Ausblick auf
Kurs auf niedrigstem Stand seit 2018 – Ebit-Spanne gesenkt
jh München
Ein fast stagnierender Umsatz und eine gesenkte Ergebnisprognose haben den Aktienkurs von Puma am Mittwoch stark unter Druck gesetzt. In der Spitze stürzte der MDax-Wert um 14% ab – auf den niedrigsten Stand seit Anfang 2018. Zum Schluss des Xetra-Handels lag er mit 36,96 Euro 10,8% im Minus.
Der Vorstandsvorsitzende Arne Freundt sprach in einer Telefonkonferenz mit Journalisten von einem volatilen Umfeld mit kräftigem Gegenwind wegen negativer Währungseffekte, angespannter Lieferketten und einer weltweit gedämpften Stimmung der Konsumenten. Das Unternehmen selbst sieht Freundt „in einer guten Form für den Rest des Jahres“. Für das Profil als Sport- und nicht nur als Modemarke mache Puma große Fortschritte und gewinne in dieser Kategorie Marktanteile – auch dank „unserer ersten globalen Markenkampagne seit zehn Jahren“.
Frachtkosten steigen
Mehrmals betonten er und Finanzvorstand Hubert Hinterseher, im zweiten Quartal habe Puma die eigenen Erwartungen voll erfüllt und sei auf dem besten Weg, die Ziele für 2024 zu erreichen. Allerdings senkte das Management das obere Ende der Spanne für das angestrebte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) um 30 Mill. auf 670 Mill. Euro. Das untere Ende bleibt bei 620 Mill. Euro. Im vergangenen Jahr erzielte Puma 622 Mill. Euro. Freundt begründete die Reduzierung mit den in der zweiten Jahreshälfte höheren Frachtkosten und der ausbleibenden Erholung der Konsumstimmung. „Das obere Ende der bisherigen Prognose zu erreichen, ist deshalb weniger wahrscheinlich geworden.“
Für den währungsbereinigten Umsatz rechnet der Vorstand weiterhin mit einem Anstieg um einen mittleren einstelligen Prozentwert. Im zweiten Quartal nahm dieser um 2% auf 2,1 Mrd. Euro zu, im Halbjahr um gut 1% auf 4,2 Mrd. Euro. Währungseffekte hätten den Erlös in Euro von Januar bis Juni um rund 150 Mill. Euro geschmälert, heißt es im Halbjahresbericht. Das Ebit stieg im zweiten Quartal um 1,6% auf 117 Mill. Euro, das Konzernergebnis sank dagegen um 24% auf knapp 42 Mill. Euro. Puma begründet diesen Rückgang mit einem niedrigeren Finanzergebnis (-43 Mill. nach -23 Mill. Euro) wegen gestiegener Währungsverluste und eines gesunkenen Zinsergebnisses.
Adidas liegt vorn
Adidas, der größere Ortsrivale am fränkischen Hauptsitz Herzogenaurach, hängt bezogen auf das Wachstum Puma derzeit klar ab: Im zweiten Quartal steigerte das Unternehmen mit der Drei-Streifen-Marke den Umsatz währungsbereinigt um 11% auf 5,8 Mrd. Euro. Fürs gesamte Jahr stellt der Vorstand einen Anstieg mit einer hohen einstelligen Rate in Aussicht.
Puma-Chef Freundt antwortete auf eine Frage nach der Konkurrenz, Puma sei gut unterwegs, die zwei großen Fußballturniere 2024 – die Europameisterschaft und die Copa América – hätten für andere aber eine größere Bedeutung. Puma habe nicht Millionen von Fußballtrikots verkauft. Adidas dagegen hat nach eigenen Angaben zur EM und Copa América insgesamt 4,8 Millionen Trikots abgesetzt.