PWO wird Ziele wohl unterschreiten
bl Stuttgart – Der Autozulieferer Progress-Werk Oberkirch (PWO) wird in diesem Jahr das im Sommer nach unten revidierte Umsatzziel von 385 Mill. Euro “eher unter- als überschreiten”. Das sagte Finanzvorstand Bernd Bartmann im Interview der Börsen-Zeitung. Auch auf der Ertragsseite hinterließen die Verschiebung einiger Produktionsanläufe durch Kunden sowie eine zuletzt schwächere Marktentwicklung Spuren: “Beim Ebit werden wir eher am unteren Ende der Spannbreite von 20 bis 21 Mill. Euro liegen”, sagte Bartmann. Damit würde das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit) den Vorjahreswert von 22,3 Mill. Euro unterschreiten. Der Finanzvorstand des Unternehmens aus dem badischen Oberkirch spricht von einer “unglücklichen Zusammenballung negativer Entwicklungen”.Grundsätzlich zeigt sich Bartmann aber optimistisch. Das Unternehmen, das im Ausland stärker wachse als im Inland, setzt auf Wachstum: “Wir planen für die Jahre 2014 bis 2016 Investitionen von 100 Mill. Euro.” Vor allem die Standorte China, wo ein zweites Werk entsteht, und Tschechien, wo die Kapazität verdoppelt wird, werden ausgebaut. Die Investitionen in Tschechien von 10 Mill. Euro wurden sogar vorgezogen, was in diesem Jahr den Cash-flow belaste.PWO folge den Kunden an Standorte, wo diese produzierten. Das gelte beispielsweise auch für Nordamerika. PWO ist in Kanada und in Mexiko präsent. Die Beschäftigung am Firmensitz in Oberkirch, wo etwa die Hälfte der weltweit knapp 3 200 Mitarbeiter arbeitet, werde tendenziell zurückgehen. In diesem Jahr ist die Belegschaft am Standort Deutschland aber noch einmal leicht gewachsen.PWO hat ein Schuldscheindarlehen über 60 Mill. Euro genutzt, um eine “verbesserte Fristigkeitsstruktur der Darlehen” zu erreichen und die Finanzierung längerfristig aufzustellen. Der 1919 gegründete Konzern zählt fast alle Hersteller und viele Zulieferer zu seinen Kunden und ist Spezialist für die Umformung und Verbindung von Metallen.—– Interview Seite 8