Qiagen hat für das erste Quartal Zahlen vorgelegt, die die Markterwartungen deutlich übertroffen haben. Der Laborausrüster und Diagnostikspezialist veröffentlichte den Zwischenbericht einen Tag eher als ursprünglich geplant und erhöhte seine Prognose für das Gesamtjahr. Das Management rechnet jetzt mit rund 50 Mill. Dollar mehr Umsatz und geht von 2,12 Mrd. Dollar im laufenden Turnus aus. Der bereinigte Gewinn je Aktie wird mit 2,14 Dollar prognostiziert, neun Cent mehr als zuvor geplant.

Das ist immer noch deutlich weniger als im Vorjahr, da Qiagen mit erheblich weniger Erlösen aus dem Covid-Produktgeschäft rechnet. Im ersten Quartal jedoch gelang eine prozentual zweistellige Steigerung im Vergleich zum Jahresauftakt 2021. Der Umsatz stieg um 11% auf 628 Mill. Dollar. Qiagen selbst war zuvor von einem deutlich geringeren Zuwachs ausgegangen. Die Erlöse mit Covid-Produkten legten ebenso zu wie das restliche Portfolio. Das stärkste Wachstum unter den Produktgruppen erzielte der Tuberkulosetest Quantiferon mit einem Umsatzplus von 38% auf 78 Mill. Dollar. Qiagen gelang es im ersten Quartal auch, die Profitabilität zu steigern. Die Ergebniskennziffern nahmen überproportional zu.

Qiagen geht bei dem neuen Ausblick auf das Gesamtjahr weiterhin von zweistelligen Zuwächsen in Produktgruppen ohne Covid-Bezug aus und kalkuliert angesichts der erwarteten volatilen Pandemieentwicklung mit deutlichen Rückgängen bei Coronatests. Ebenso berücksichtigt sei in der Prognose eine angepasste Einschätzung der gegenwärtigen Inflations- und makroökonomischen Entwicklungen. Sie beinhalte negative Auswirkungen durch Umsatzeinbußen im Jahr 2022 in Russland, der Ukraine sowie Belarus infolge des Krieges. Im Jahr 2021 machten diese Länder rund 1% des Gesamtumsatzes aus.

Finanzchef Roland Sackers zeigte sich – mit einem verdoppelten Free Cashflow im Rücken – akquisitionsbereit: „Wir prüfen auch weiterhin alle Möglichkeiten für den Einsatz unseres Kapitals einschließlich gezielter Zukäufe.“