Qiagen forciert Aktienrückkauf
ak Düsseldorf – Qiagen will mehr Geld als bisher geplant an die Aktionäre zurückfließen lassen. Anfang 2017 werde das Unternehmen zusätzlich 200 Mill. Dollar Kapital an die Investoren zurückzahlen, kündigte der TecDax-Konzern ad hoc an. Obendrauf kommt noch ein bereits angekündigtes, aber noch nicht gestartetes Aktienrückkaufprogramm über 100 Mill. Dollar. Ein regulärer Dividendenzahler wird Qiagen damit wohl nicht. “Unsere Präferenz heißt Aktienrückkauf”, sagte Finanzchef Roland Sackers der Börsen-Zeitung. Der Konzern mit Sitz im niederländischen Venlo hatte noch nie eine Ausschüttung vorgenommen.Zu der angekündigten zusätzlichen Kapitalrückzahlung habe sich Qiagen angesichts des positiven Geschäftsverlaufs entschlossen, erläuterte Sackers. Das zweite Quartal verlief dynamischer als erwartet. Der Biotech- und Diagnostikkonzern legte breit über verschiedene Produktgruppen zu. Aufgrund hoher Investitionen in Marketing und Vertrieb sowie Forschung und Entwicklung sanken die Ergebnisziffern im Jahresvergleich zwar, doch für das zweite Halbjahr kündigte Sackers eine deutliche Margensteigerung an. Im dritten Quartal werde die bereinigte Ebit-Rendite Richtung 24 % gehen, im vierten Quartal Richtung 30 %. Im zweiten Quartal lag sie nur bei knapp 21 %. Der Aktienkurs von Qiagen zog am Freitag um 12,2 % auf 23,48 Euro an. Der Börsenwert liegt bei knapp 5,5 Mrd. Euro.Nach einem währungsbereinigten Umsatzwachstum von 8 % im zweiten Quartal erwartet der Konzern im dritten Quartal einen Anstieg in etwa gleicher Höhe. Der bereinigte Gewinn je Aktie dürfte bei 0,28 Dollar landen. Im Gesamtjahr geht Qiagen weiterhin von 1,10 bis 1,11 Dollar aus. Der Konzernumsatz soll währungsbereinigt etwas stärker als bislang geplant um 6 bis 7 (bisher: 6) % wachsen, was an der Erstkonsolidierung der mittlerweile übernommenen dänischen Exiqon liegt.