Qiagen stoppt PCR-Testsystem
Qiagen stoppt PCR-Testsystem
wegen schwacher Nachfrage
Belastung von 400 Mill. Dollar, aber positiver Ertragseffekt
dpa-afx Venlo
Die verhaltene Nachfrage veranlasst den Labordienstleister und Diagnostikspezialisten Qiagen zum Stopp seines PCR-Testsystems Neumodx. „Wir sehen keinen realistischen Weg, diese Systeme wertschöpfend weiterzuentwickeln“, sagte Konzernchef Thierry Bernard laut einer Mitteilung des Unternehmens. Nach der Corona-Pandemie hätten sich die Kundenbedürfnisse verändert. Das Management rechnet unterdessen damit, dass sich die Entscheidung positiv auf die Profitabilität im Geschäftsjahr 2024 auswirken wird.
Wie der Dax-Konzern im niederländischen Venlo mitteilte, dürfte der um Währungs- und Sondereffekte bereinigte Gewinn je Aktie (bereinigtes EPS) nun mit mindestens 2,14 US-Dollar vier Cent höher ausfallen als bislang avisiert.
Der angehobene Ausblick sei positiv zu werten, urteilte ein Börsenhändler. Der Aktienkurs notierte jedoch vor dem Wochenende 0,4% tiefer bei 40,94 Euro. Seit dem Zwischentief Mitte April kommt das Papier aber auf ein Plus von knapp 12%.
Der Stopp der Systeme Neumodx 96 und 288 dürfte Restrukturierungskosten vor Steuern von 400 Mill. Dollar mit sich bringen, davon 300 Mill. nicht zahlungswirksam, hieß es von Qiagen. Die Kosten werden vorwiegend im zweiten Quartal erwartet.
„Diese Entscheidung unterstreicht unsere Entschlossenheit, uns auf Bereiche zu fokussieren, in denen wir profitable Führungspositionen aufbauen können“, sagte Bernard. Er wolle frei werdende Ressourcen in andere Bereiche investieren. Neumodx-Kunden will Qiagen in einer Übergangszeit bis 2025 unterstützen.