QSC tröstet mit höherer Ausschüttung

Stagnation im Übergangsjahr 2012 - Starker Auftragseingang im IT- und Telekommunikationsgeschäft

QSC tröstet mit höherer Ausschüttung

Der TecDax-Konzern QSC steckt mitten im Transformations-prozess zum integrierten IT- und Telekommunikationsanbieter. Auf Wachstum müssen die Investoren verzichten, dafür steigt die Dividende.ak Düsseldorf – Der letzte Abschluss, den Vorstandschef Bernd Schlobohm nach 16 Jahren an der Spitze von QSC präsentiert, fällt eher durchwachsen aus. Der Umbau vom Breitbandnetzbetreiber zum integrierten IT- und Telekommunikationsanbieter (ITK) schlägt sich in einer Umsatzstagnation und rückläufigem Ergebnis nieder. Immerhin: Die im Sommer leicht reduzierten Finanzziele hat der TecDax-Konzern alle erreicht.Der Umsatz landete mit 481 Mill. Euro nur marginal über dem Wert des Vorjahres. Das seit Längerem rückläufige traditionelle Geschäft mit Wiederverkäufern im Telekommunikationsmarkt brach um weitere 18 % auf 168 Mill. Euro ein. Die Sparte Direkter Vertrieb dagegen, in der QSC das ITK-Geschäft mit Großkunden untergebracht hat, boomte und legte um ein Viertel auf 188 Mill. Euro zu. Der Vorstand betonte, dass es dabei in der Mehrzahl um mehrjährige Aufträge für große Outsourcing-Projekte gehandelt habe. QSC gewann etwa den Stromnetzbetreiber Amprion und Olympus.Der Indirekte Vertrieb (Standardisierte Lösungen und Direktanschlüsse für Daten, Sprache sowie Cloud-Dienste) machte mit 125 Mill. Euro rund 3 % mehr Umsatz. Er ist nach Darstellung von QSC am stärksten industrialisiert und erzielte eine operative Marge (auf Ebitda-Basis) von 27 %. Die Renditeunterschiede innerhalb des Unternehmens sind allerdings gewaltig. Die Ebitda-Marge im klassischen Telekommunikationsgeschäft mit Wiederverkäufern, die die Netzkapazitäten von QSC nutzen, betrug 11 % – Tendenz rückläufig. Im Jahr 2008 hatte sie noch bei 19 % gelegen. Integration der Info AGKonzernweit lag die Marge im vergangenen Jahr bei 16 %. Im Individualgeschäft mit Großkunden drückten die erheblichen Investitionen in künftiges Wachstum und die Einstellung von 150 zusätzlichen Beschäftigten auf die Rendite, erläuterte der Vorstand bei der Vorlage der vorläufigen Eckdaten für 2012.QSC hatte bereits früh den vergangenen Turnus als Übergangsjahr klassifiziert. Im Vordergrund stand die Integration des ehemals börsennotierten IT-Spezialisten Info AG aus Hamburg, die schneller gelang als zunächst erwartet. Regulierung drückt UmsatzObwohl das Ergebnis vor Steuern im vergangenen Jahr um 11 % auf 20,7 Mill. Euro sank und der freie Cash-flow sogar auf 23,6 (i. V. 41,0) deutlich einbrach, sprach der Vorstand dennoch von einer nachhaltigen Ertragskraft und erhöhte die im vergangenen Jahr erstmals gezahlte Dividende um 0,01 auf 0,09 Euro. Auf Basis des aktuellen Kursniveaus entspricht das einer Dividendenrendite von 3,4 %.Für das laufende Jahr kündigte der QSC-Vorstand weitere selbstentwickelte Produkte für die Cloud und den Gewinn zusätzlicher Outsourcing-Projekte an. Dennoch ist die Umsatzplanung äußerst bescheiden: Die Konzernerlöse sollen mindestens 450 Mill. Euro erreichen – das wäre ein Rückgang um 6,5 %. Die Schuld gibt QSC daran unter anderem der Bundesnetzagentur, die im November die Terminierungsentgelte im Mobilfunk um 45 bis 47 % sowie im Festnetz um 20 bis 40 % gesenkt und zugleich die Entgeltstruktur verändert hatte. Für die Kölner macht das eine Umsatzeinbuße von rund 30 Mill. Euro aus.Die Ebitda-Marge soll 2013 mindestens 17 % erreichen, für den freien Cash-flow gilt eine Untergrenze von 24 Mill. Euro.