Raffineriegeschäft federt Gewinneinbruch von OMV ab
md Frankfurt – Der Ölpreisverfall setzt dem Öl- und Gaskonzern OMV immer stärker zu. Der um Lagereffekte bereinigte operative Gewinn brach im dritten Quartal um ein Viertel auf 495 Mill. Euro ein, teilten die Österreicher mit. Der Rückgang fiel aber nicht so stark aus, wie Analysten im Schnitt erwartet hatten.Abgefedert wurden die sinkenden Erträge in der Ölförderung erneut von einem starken Raffineriegeschäft. Den Angaben zufolge stieg die Raffineriemarge im dritten Quartal auf 7,84 (i.V. 4,90) Dollar je Barrel. Für das Schlussquartal erwartet der Konzern jedoch aufgrund einer saisonal niedrigen Nachfrage und bestehender Überkapazitäten einen Margenrückgang. Angesichts der schwächelnden Ölförderung hat der seit 1. Juli amtierende Konzernchef Rainer Seele – ehemals Wintershall-Chef – eine Überprüfung der Ausrichtung angekündigt. Die Ergebnisse will OMV im Februar präsentieren.Der Preis für einen Barrel der Sorte Brent hat sich innerhalb eines Jahres auf rund 50 Dollar etwa halbiert. Da keine wirkliche Erholung in Sicht ist, nahm OMV im dritten Quartal eine Abschreibung in Höhe von 1 Mrd. Euro vor (vgl. BZ vom 20. Oktober).Impulse für das Geschäft erhofft sich OMV auch von der Zusammenarbeit mit Gazprom. Neben der Entwicklung einer Öl- und Gaslagerstätte in Sibirien beteiligen sich die Österreicher in einem Konsortium am Ausbau der Gaspipeline Nord Stream. Den Deal mit dem russischen Energieriesen will OMV über einen Tausch von Vermögenswerten abwickeln. Laut OMV hat man sich auf eine Liste von Assets geeinigt, die für den Tausch infrage kommen. Details sollen gemeinsam mit Gazprom Anfang 2016 bekannt gegeben werden. Die Aktie der 8,4 Mrd. Euro schweren OMV schloss unverändert.