Raketenbauer Ariane setzt den Rotstift an

Konzern will 2 300 Stellen streichen

Raketenbauer Ariane setzt den Rotstift an

wü Paris – Der Raketenbauer Ariane Group will in den nächsten Jahren mehrere tausend Stellen streichen. Das sieht ein Plan zur Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit vor, den das 2015 zunächst unter dem Namen Airbus Safran Launchers gegründete Gemeinschaftsunternehmen des europäischen Luftfahrtkonzerns und des französischen Triebwerksbauers zu Beginn der Woche intern präsentiert hat. Bis 2022 sollen insgesamt 2 300 Vollzeitstellen wegfallen.Dabei will Ariane Group offenbar harte Entlassungen vermeiden und stattdessen frei werdende Stellen nicht mehr besetzen. Der Raketenbauer, der für die Entwicklung der europäischen Trägerrakete Ariane 6 zuständig ist und derzeit rund 9 000 Mitarbeiter in Deutschland sowie Frankreich beschäftigt, hatte in den letzten drei Jahren 1 500 Stellen geschaffen und mehrere neue Werke eröffnet. Jetzt hat er einen Einstellungsstopp verhängt, der mindestens bis Ende nächsten Jahres gelten soll.Der Vorstandsvorsitzende Alain Charmeau hatte immer wieder gewarnt, dass das Geschäftsmodell von Ariane Group nur funktionieren könne, wenn die europäischen Institutionen fünf Trägerraketen pro Jahr bestellen würden – zumal sich die Perspektiven für den Markt für Satelliten-Starts im nächsten Jahrzehnt schwierig gestalten. Denn einige Märkte sind abgeriegelt und der Wettbewerb ist groß, während die Aufträge für geostationäre Telekommunikationssatelliten nach unten gegangen sind.Ariane Group rechtfertigt die geplanten Stellenkürzungen mit dem Ende der Entwicklung der Rakete Ariane 6 und den ungünstigen Marktbedingungen in Europa. Um einen Sozialplan zu vermeiden, soll auch die interne Mobilität zwischen dem Unternehmen, Töchtern und Müttern gefördert werden. Die Investitionen in Forschung und Technologie sowie Fortbildung sollen nicht gekürzt werden, damit Ariane Group die Zukunft vorbereiten kann.