Real-Zukunft entscheidet sich Ende des Monats
ab Düsseldorf – Metro sieht sich nach Ablauf des ersten Halbjahres auf Kurs, die gesteckten Ziele zu erreichen. Unverändert spürt der vor der Aufspaltung stehende Handelskonzern jedoch Gegenwind von der Währungsfront, insbesondere vom Rubel. Im Halbjahresergebnis kostete das 47 Mill. Euro, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Letztlich führten hohe Sonderfaktoren – negative im Vorjahr und positive im laufenden Turnus – zu einem deutlichen Gewinnsprung im Halbjahr. Im zweiten Quartal wurden allerdings rote Zahlen geschrieben.Trotz der Währungseffekte ist Vorstandschef Olaf Koch für Russland positiv gestimmt. Zwar sei der Umsatz weiterhin leicht rückläufig, doch zeige der Trend seit vier Monaten nach oben. Entsprechend will Metro die Expansionspläne weiterverfolgen. Umgekehrt erfordert die stärkere Zielgruppenorientierung im Großhandel aber auch weitere Anpassungen an den Kostenstrukturen. Wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht, werden allein in der Zentrale 300 Stellen gestrichen. Der damit verbundene Aufwand wird im mittleren zweistelligen Millionenbereich angesiedelt.Auch beim Sorgenkind Real ist die Kuh noch nicht vom Eis. Die neue Strategie, mit der das Hypermarkt-Geschäft wieder auf Linie gebracht werden soll, werde nur implementiert, wenn es hinsichtlich der Lohnstrukturen zu einer Einigung mit der Gewerkschaft komme, erläuterte Koch. Dabei tickt die Uhr, muss eine Einigung mit den Arbeitnehmern doch bis zur nächsten Aufsichtsratssitzung Ende Mai gefunden sein.Operativ bauten im Berichtsquartal alle drei Divisionen Umsatz und Ergebnis aus. Im Großhandel stiegen die Erlöse in flächenbereinigter Rechnung um 0,5 %, bei Media-Saturn um 0,7 % und bei Real um 0,5 %. Deutlich freundlicher gestaltet sich das Bild beim Blick auf das um Sonderfaktoren bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern (Ebit). Hier glänzte Media-Saturn, die ihr bereinigtes Ebit auf 43 Mill. Euro mehr als verdoppelte und somit den Rückgang aus dem ersten Quartal teilweise kompensieren konnte.Im Großhandel verharrte das operative Ergebnis mit 38 Mill. Euro weitgehend auf Vorjahresniveau, darin enthalten waren allerdings negative Wechselkurseffekte von 8 Mill. Euro. Real profitierte dagegen von einem Kalendereffekt, fiel das Ostergeschäft 2016 doch in den Berichtszeitraum. Das bereinigte Ebit verbesserte sich auf – 16 (i.V. – 36) Mill. Euro.Zu den kürzlich verkündeten Plänen zur Aufspaltung des Konzerns gibt es noch keine Neuigkeiten. Hier will Koch spätestens bei der Vorlage des nächsten Quartalsberichts ein Update geben.—– Wertberichtigt Seite 8