Von Dietegen Müller, FrankfurtDer Preisverfall der Rohstoffpreise facht erneut Spekulationen über die finanzielle Zukunft der Branche an. Der Bloomberg-Rohstoffindex ist am Dienstag auf ein 16-Jahres-Tief gefallen. Südwärts ging es für die Titel von Antofagasta, Glencore und Freeport-McMoRan. Was Kapitalgeber nun Schweißperlen auf die Stirn treibt, ist die Tatsache, dass sich die Aussichten für einige Exponenten im Sektor in den Augen von Ratingagenturen verdüstern.So hat Standard & Poor’s am Dienstag das Rating der in Hongkong angesiedelten Noble Group auf “Credit Watch Negative” gesetzt. Nach drei Monaten droht damit eine Herabstufung auf Ramschniveau (derzeit BBB – ), was die Finanzierung des kapitalintensiven Geschäfts erheblich erschweren würde. “Die Liquiditätslage hat sich verschlechtert”, so S & P. Die Verschuldung habe ein Maß überstiegen, das mit dem heutigen Rating nicht mehr übereinstimme. Wie wichtig ein Investment-Grade-Rating im Rohstoffhandel ist, zeigen die Anstrengungen des Baarer Konzerns Glencore. Er versucht derzeit, sich von Vermögenswerten zu trennen und Kosten zu senken. In einer Kupfermine in Sambia sollen etwa 4 300 Stellen abgebaut werden. Wie es um Glencores Bilanzrelationen steht, läßt sich im Internet nachrechnen. Unter http://www.liberum.com/models/gle9e78eroc456 bietet der britische Broker Liberum eine Möglichkeit an, sich selbst ein Bild der finanziellen Verfassung von Glencore zu machen. Das Resultat ist ernüchternd: Zu Kassamarkt-Rohstoffpreisen ist das Investment-Grade-Rating nicht mehr zu halten, erst 2018 werden die dazu notwendigen Relationen wieder erreicht. Der Weg dorthin wird turbulent. ——–Es wird sehr schwierig für Rohstoffkonzerne, ihr Investmentgrade-Rating zu behalten.——-