Sattes Wachstum dank E-Rezept

Redcare Pharmacy investiert in Marktanteile

Die Versandapotheke Redcare Pharmacy fährt die Werbeausgaben hoch, um schnell Marktanteile bei verschreibungspflichtigen Medikamenten zu gewinnen. Das kostet zunächst einmal Marge.

Redcare Pharmacy investiert in Marktanteile

Redcare Pharmacy investiert
in Marktanteile

Sattes Wachstum mit verschreibungspflichtigen Arzneien

ab Köln

Redcare Pharmacy steckt viel Geld in Werbung für das E-Rezept. Das kann der Fernsehzuschauer allabendlich bestaunen, unabhängig vom Sender, den er gewählt hat. Als Testimonial angeheuert wurde Günter Jauch, der zeigt, wie einfach die Online-Medikamentenbestellung funktioniert. Die speziell für den deutschen Markt aufgesetzte Kampagne läuft unter dem Markennamen Shop Apotheke. Den eingeführten Namen hat Redcare Pharmacy auch nach der strategischen Partnerschaft mit der Schweizer Galencia beibehalten.

Dass sich die Werbung in das elektronische Rezept für verschreibungspflichtige Medikamente (Rx) langfristig auszahlt, davon ist Redcare-Chef Olaf Heinrich überzeugt. „Jetzt ist der richtige Zeitpunkt, das E-Rx-Potenzial voll auszuschöpfen“, sagte Heinrich kürzlich als Redcare Pharmacy über die neue strategische Ausrichtung informierte, die das Ergebnis kurzfristig belasten wird.

Marge kurzfristig belastet

Dass sich die erhöhten Marketingaufwendungen im Ergebnis niederschlagen, zeigte sich bereits im dritten Quartal. Im Zeitraum Juli bis September landete die bereinigte operative Marge bei 2%, wie aus dem Zwischenbericht hervorgeht. Gegenüber dem Vorquartal war das ein Rückgang um 0,7 Prozentpunkten, gegenüber dem vergleichbaren Vorjahresquartal um 1,2 Prozentpunkte. Doch der Aufwand lohnt sich: Den Angaben zufolge hat Redcare Pharmacy den Marktanteil mit verschreibungspflichtigen Medikamenten in Deutschland zwischen Januar und Ende September schätzungsweise auf 0,55% verdoppelt.

Jetzt werden die Investitionen im vierten Quartal weiter hochgeschraubt. Die Folge: Die Marge bezogen auf das bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) wird im laufenden Turnus nur zwischen 1,2 und 2,2% liegen. Ursprünglich hatte sich die Versandapotheke 2 bis 4% vorgenommen. Nach den ersten neun Monaten lag sie bei 2,3%. Parallel dazu schnellte der Rx-Umsatz in Deutschland im Berichtsquartal um 80,6% auf 69 Mill. Euro in die Höhe. Und das dynamische Wachstum setzt sich fort. Allein habe sich das Wachstum auf 130% beschleunigt.

Das beschleunigte Wachstum hat jedoch seinen Preis. Auf Sicht der ersten neun Monate weist Redcare Pharmacy vor Zinsen und Steuern einen Verlust von 15,4 (–12) . Unter dem Strich steht ein Fehlbetrag von 20 (–5) Mill. Euro.

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