Online-Apotheke

Redcare profitiert von E-Rezept – Kurs steigt um fast 11 Prozent

Der niederländische Arzneimittelversender hat seinen Umsatz im zweiten Quartal laut vorläufigen Zahlen um ein Drittel gesteigert. Die bereinigte operative Marge dürfte den Angaben zufolge trotz hoher Werbeausgaben in der anvisierten Spanne gelegen haben.

Redcare profitiert von E-Rezept – Kurs steigt um fast 11 Prozent

Redcare profitiert
vom E-Rezept

dpa-afx Sevenum

Die Online-Apotheke Redcare Pharmacy ist im zweiten Quartal auch dank der Einführung des elektronischen Rezepts in Deutschland auf deutlichem Wachstumskurs geblieben. Der Konzernumsatz zog gegenüber dem Vorjahreszeitraum um ein Drittel auf 560 Mill. Euro an, wie das MDax-Unternehmen am Donnerstag im niederländischen Sevenum auf Basis vorläufiger Zahlen mitteilte. Das war in etwa so viel, wie von Bloomberg befragte Analysten erwartet hatten. An der Börse ging es für den Aktienkurs deutlich nach oben.

Trotz hoher Werbeausgaben rund um das elektronische Rezept dürfte die um Sondereffekte bereinigte operative Marge (Ebitda) im Quartal im Plankorridor für das Jahr von 2 bis 4% gelegen haben, sagte Finanzchef Jasper Eenhorst.

Die Aktie legte im Tagesverlauf zeitweise um mehr als 12% zu. Bereits am Vortag hatte der Kurs in einem festen Markt deutlich in der Gewinnzone geschlossen. Jefferies-Analyst Martin Comtesse sprach von ermutigenden ersten Zeichen hinsichtlich des Potenzials auf dem deutschen Markt für elektronische Rezepte.

Deutlich stärkeres Wachstum bei rezeptpflichtigen Medikamenten

Das Umsatzplus mit elektronisch bestellten rezeptpflichtigen Medikamenten in Deutschland (E-Rx) belief sich im zweiten Quartal auf 37%. Im ersten Quartal waren es hier nur 7% Wachstum gewesen. Im Mai hatte Redcare für sein bekanntestes Online-Portal Shop Apotheke die Möglichkeit eingeführt, elektronische Rezepte über die entsprechende Handy-App digital einzulösen und dafür auch Werbespots geschaltet.

Die Entwicklung der operativen Marge dürfte gut bei den Anlegern ankommen, schrieb UBS-Analyst Olivier Calvet. Die aktuellen Zahlen zum zweiten Quartal seien auch grundsätzlich positiv. Das Geschäft mit dem E-Rezept in Deutschland müsse aber im zweiten Halbjahr noch einen Zahn zulegen.

Rezeptfreie Produkte machen bei Redcare noch immer den Löwenanteil des Geschäfts aus: Hier kletterten die Erlöse um ein gutes Fünftel auf 390 Mill. Euro. Zum Anstieg des Gesamtumsatzes trug auch die Übernahme von Mediservice Mitte vergangenen Jahres bei. Der aktive Kundenstamm des Anbieters wuchs gegenüber dem Vorquartal um 0,4 Millionen auf 11,6 Millionen. Den detaillierten Finanzbericht zum Dreimonatszeitraum bis Ende Juni legt Redcare am 30. Juli vor.