Reifenhersteller Goodyear fährt auf Rivalen Cooper ab
cru Frankfurt
Der größte US-Reifenhersteller Goodyear stärkt sich mit der milliardenschweren Übernahme des kleineren US-Konkurrenten Cooper. Goodyear will den Deal, der das Aktienkapital von Cooper mit 2,8 Mrd. Dollar (2,3 Mrd. Euro) bewertet, in bar und mit eigenen Aktien bezahlen, wie die beiden Unternehmen aus Ohio gemeinsam am Montag in Akron mitteilten.
Für jede ihrer Aktien sollen die Cooper-Aktionäre 41,75 Dollar Bargeld erhalten, zusätzlich kommen 0,907 Goodyear-Stammaktien obendrauf. Das entspreche mit dem Schlusskurs vor dem Wochenende einem Wert von 54,46 Dollar je Aktie – ein Aufschlag von rund einem Viertel. Am Freitag (19. Februar) lag der Cooper-Kurs zum Handelsschluss bei 43,77 Dollar. Mit der Übernahme, die vorbehaltlich der Zustimmung der Aktionäre in der zweiten Jahreshälfte zum Abschluss kommt, stärkt Goodyear die Position als Nummer 1 auf dem US-Markt und verdoppelt fast die Präsenz in China, wo die Autoverkäufe wieder steigen.
Mit der 1914 gegründeten Cooper übernimmt Goodyear den fünftgrößten US-Reifenhersteller nach Umsatz mit weltweit rund 10000 Beschäftigten. In China erhält Goodyear einen besseren Zugang zu lokalen Autoherstellern und kann einen breiteren Vertrieb für die Cooper-Ersatzreifen schaffen. Die Reifenindustrie erholt sich gerade erst langsam von dem Pandemie-Abschwung.
Der Cooper-Kurs sprang im frühen US-Handel um 17% auf 51,15 Dollar. Der Goodyear-Kurs fiel um 3,8%. Die Goodyear-Aktionäre sollen etwa 84% des kombinierten Reifenunternehmens besitzen. Goodyear erwartet durch die Fusion Einsparungen in Höhe von etwa 165 Mill. Dollar über einen Zeitraum von zwei Jahren.