Reine E-Autos immer stärker gefragt
sck München – Fahrzeuge mit reinem Elektromotor werden in Deutschland immer mehr nachgefragt. Nach jüngsten Angaben des Kraftfahrzeug-Bundesamts (KBA) basierend auf den Zahlen für November wuchs die Zahl der neu zugelassenen reinen E-Autos zwischen Flensburg und Garmisch-Partenkirchen auf 28 965 Einheiten. Das entspreche einem Zuwachs von 523 % im zurückliegenden Monat, teilte die Behörde mit. Tesla Corona-resistentDer Anteil der Pkw mit dieser staatlich geförderten Antriebsform an den gesamten Neuzulassungen betrug im November bereits knapp 10 %, während der Markt zur gleichen Zeit um 3 % auf 290 150 Stück schrumpfte.Beispiel Tesla: Während von Januar bis November sämtliche anderen Automarken im Minus lagen, konnte die Coronakrise dem E-Auto-Hersteller aus Kalifornien nichts anhaben. Tesla verzeichnete in diesem Zeitraum gegen den Markttrend ein Plus von 37 % auf 13 149 Stück. Allerdings ist der Marktanteil der Amerikaner mit 0,5 % in Deutschland sehr gering. Tesla gilt als Nischenanbieter.Zählt man derweil die vom KBA ermittelten Neuzulassungen bei Autos mit Hybridantrieben (+ 177 % auf 71 904 Einheiten) hinzu, so beläuft sich der Anteil von elektrifizierten Pkw mittlerweile auf 35 %.Die deutschen Hersteller BMW, Daimler und Volkswagen vermarkten diese Hybridautos auch gerne als E-Fahrzeuge. Dabei sind solche Autos eine Kombination von herkömmlichen Verbrennungsmotoren (Benziner und Diesel) mit E-Motoren, die vor allem für kleine Reichweiten im Stadtverkehr vorgesehen sind. Für größere Entfernungen greifen diese Autos auf den traditionellen Motor zurück.Hybridautos sind für die Käufer attraktiv, da diese ebenfalls vom Staat gefördert werden (unter anderem durch Steuernachlässe). Anteil von Benzinern hoch Experten rechnen damit, dass Hybridautos bei größeren Modellen (SUVs) einen Übergang darstellen zu reinen E-Fahrzeugen. Denn je größer die Fortschritte sind bei der Entwicklung leistungsfähigerer Batterien, desto höher wird deren Reichweite beim Betrieb der Elektromotoren.Die jüngsten Daten bei den Neuzulassungen deuten darauf hin, dass dieser Übergang noch Jahre dauern wird. So ist die Nachfrage nach Pkw mit Verbrennungsmotoren in Deutschland nach wie vor hoch. Wie das KBA berichtete, bildeten im November mit 40 % die Benziner den größten Anteil an den Neuzulassungen, obgleich deren Volumen um ein Drittel einbrach. An zweiter Stelle stehen weiterhin reine Dieselfahrzeuge mit einem Anteil von 24 %. Das Neuzulassungsvolumen der Selbstzünder schrumpfte derweil um ein Viertel. Die vor fünf Jahren im Volkswagen-Konzern aufgedeckten Abgasmanipulationen bei Dieselmodellen hinterlassen ihre Spuren.Die Behörde mit Sitz in Flensburg registrierte unterdessen strukturelle Veränderungen bei den Neuzulassungen, die womöglich auf die Coronakrise zurückzuführen sind. So stieg im November die Zahl privater Neuzulassungen um 23 %, während die gewerblichen Zulassungen um 15 % einbrachen. In der Pandemie schränken Unternehmen ihren Bedarf an Dienstwagen ein. Das bekommen die deutschen Hersteller zu spüren, hängt doch ihr Absatzerfolg zum großen Teil von der Nachfrage der Firmenkunden ab.