Wohnmobilhersteller

Knaus Tabbert widerspricht nach weltgrößter Branchenmesse den Pessimisten

Mit dem Wohnmobil oder Camper Van bei traumhaftem Wetter durch herrliche Landschaften fahren und spontan anhalten, wo und wann man will. Von der Erfüllung dieses Traumes - gerade in der Coronazeit - profitierte der Hersteller Knaus Tabbert.

Knaus Tabbert widerspricht nach weltgrößter Branchenmesse den Pessimisten

"Wir sehen keinen Markteinbruch"

Wohnmobilhersteller Knaus Tabbert nach Caravan-Messe entspannt – Rekordjahr angepeilt

md Frankfurt

Das Management von Knaus Tabbert, einem der führenden Hersteller von Wohnmobilen, Wohnwagen und Camper Vans (Kastenwagen) in Deutschland, geht für das laufende Jahr von einem starken Umsatzwachstum vor Preissteigerungseffekten im Vergleich zu 2022 aus. Es werde mit Preissteigerungen gegenüber Händlern von 6 bis 8% gerechnet, heißt es ergänzend. Im Vorjahr hatte der Konzern 1,05 Mrd. Euro erlöst; das waren 187 Mill. oder 22% mehr als 2021. Zudem wird für 2023 eine bereinigte operative Marge (Ebitda zum Umsatz) von 7,5 bis 8,5 (i.V. 6,7)% vorausgesagt.

"Wir sehen keinen Markteinbruch", sagte Manuel Taverne, Head of Investor Relations von Knaus Tabbert, auf der vom Finanzintermediär Equity Forum veranstalteten Herbstkonferenz für Small und Mid Caps in Frankfurt. Er bezog sich auf die Zahlen des ersten Halbjahres und die Eindrücke, die man auf dem gerade zu Ende gegangenen "Caravan Salon" in Düsseldorf, der Weltleitmesse für mobiles Reisen, gewonnen hat. Viele Beobachter hatten vermutet, dass auf den Verkaufsboom der vergangenen Jahre – ausgelöst durch die Coronakrise und die seinerzeit strengen Reiserestriktionen – ein starker Nachfragerückgang folgen würde. Allenfalls eine leichte Konsolidierung habe Knaus Tabbert im ersten Semester zu spüren bekommen, heißt es nun.

Dies lässt sich am Auftragsbestand ablesen, der per 30. Juni im Jahresvergleich um 12,4% auf 1,21 Mrd. Euro zurückging. Wegen der langen Lieferzeiten, die in der Coronakrise zeitweilig über 18 Monate betrugen und inzwischen auf acht bis neun Monate gesunken seien, kam der Umsatz im ersten Semester noch um 69% auf 754 Mill. Euro voran. Den Sprung in der bereinigten Ebitda-Marge von 5,7 auf 9,2% relativierte Taverne. Der Vorjahreswert sei durch die damaligen Lieferprobleme gedämpft worden. Auch der Halbjahreswert, der um 0,7 Prozentpunkte über dem oberen Ende der Zielspanne für 2023 liegt, führe in die Irre: Der IR-Chef verwies auf die großen Branchenmessen im zweiten Halbjahr und die damit verbundenen Kosten. Zudem belasteten mehrwöchige Werksschließungen (u.a. Betriebsferien).

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