Renault diskutiert Höhe der Nissan-Beteiligung
wü Paris – Der französische Autobauer Renault könnte Presseberichten zufolge seine Beteiligung an seinem japanischen Allianzpartner Nissan unter 40 % senken. Durch eine Änderung ihrer Beteiligungsstrukturen wollen sie nach Angaben der japanischen Wirtschaftszeitung “Nikkei” den Einfluss des französischen Staates zurückdrängen. Deshalb könnte Renault seine Beteiligung an Nissan von derzeit 43,4 % reduzieren. Nach französischem Recht könnte Nissan wiederum im Gegenzug bei Renault endlich Mitspracherechte bekommen, wodurch das Mitspracherecht des französischen Staates verringert würde.Frankreichs sozialistische Regierung hatte im Frühjahr überraschend angekündigt, die Beteiligung des französischen Staates am Renault-Kapital von 15 % auf 20 % erhöhen zu wollen – sehr zum Ärger von Renault-Chef Carlos Ghosn. Durch die Aufstockung wollte die Regierung einen Antrag auf der Hauptversammlung Ende April abwenden. Dieser sah vor, die durch ein neues Gesetz vorgesehene automatische Erteilung von Stimmrechten für Aktionäre mit Haltedauer von über zwei Jahren zu verhindern.Ghosn lieferte sich deshalb ein Kräftemessen mit dem französischen Staat. Renault war 1999 die Überkreuzbeteiligung mit Nissan eingegangen und hatte den japanischen Partner vor der Pleite gerettet. Doch inzwischen haben sich die Kräfteverhältnisse gewendet. So trug Nissan letztes Jahr 80 % zu Renaults Nettogewinn bei. Eine entsprechende Änderung der Beteiligungsstrukturen könnte dem Rechnung tragen.Renault bestätigte Mittwochabend, dass sein Verwaltungsrat am 6. und 7. Oktober über die Allianz gesprochen habe. Der Verwaltungsrat habe einstimmig sein Festhalten an der Stärke der Partnerschaft von Renault und Nissan im besten Interesse von Renault bekräftigt, hieß es in dem Kommuniqué. Weitere Details zu den Gesprächen über die Allianz nannte Renault jedoch nicht. Die Renault-Aktie legte Mittwoch an der Börse von Paris fast 7 % auf 74,19 Euro zu.