Renault setzt auf staatlich garantierte Kredite
wü Paris – Renault setzt bei der Bewältigung der Coronavirus-Krise wie schon während der Finanzkrise 2008/09 auf Staatshilfen. Der Automobilkonzern werde zur Sicherheit staatlich garantierte Kredite über mehrere Milliarden Euro beantragen, erklärte Interimschefin Clotilde Delbos während einer Analystenkonferenz. Delbos, die auch Finanzchefin des französischen Autobauers ist, zeigte sich zuversichtlich, dass die Kredite bis zur Vorstellung des im Februar angekündigten Sparplans beantragt werden können. Der Plan, der nach dem Nettoverlust von 141 Mill. Euro 2019 helfen soll, in den nächsten drei Jahren Kosten in Höhe von 2 Mrd. Euro einzusparen, soll in der zweiten Maihälfte präsentiert werden. Renault-Verwaltungsratschef Dominique Senard hatte bereits am Karfreitag – in Frankreich ein ganz normaler Werktag – in einem Radiointerview angekündigt, dass der Autobauer darüber nachdenke, staatlich garantierte Kredite in Höhe von 4 bis 5 Mrd. Euro zu beantragen. Einen Tag zuvor hatte Renault ihr Dividendenversprechen für 2019 einkassiert.Die Pandemie hat bei Renault im Auftaktquartal noch tiefere Spuren hinterlassen als bei ihrem heimischen Konkurrenten PSA. Der Umsatz des Autobauers brach im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 19,2 % auf 10,13 Mrd. Euro ein. Der Absatz verringerte sich um 25,9 % auf 672 962 Fahrzeuge, in Europa sogar um 36 %. Gleichzeitig verbrannte die Automobilsparte 5,5 Mrd. Euro Bargeld.