Automobilindustrie

Renault wird rentabler

Renault war bisher dafür bekannt, wenig rentabel zu sein. Doch jetzt verbuchte der französische Autobauer eine operative Marge, die sogar höher als die der Volkswagen-Gruppe ist.

Renault wird rentabler

Renault überholt Volkswagen mit höherer operativer Marge

Luca de Meo beginnt, Früchte seiner Strategie zu ernten

wü Paris

Für Renault zahlt sich die von Konzernchef Luca de Meo verordnete Strategie mit höheren Preisen und niedrigeren Kosten aus. War der französische Autobauer bisher dafür bekannt, wenig rentabel zu sein, so wies er jetzt im ersten Halbjahr eine neue Rekordmarge aus. Mit 7,6% ist sie zwar immer noch niedriger als die der Opel-Mutter Stellantis, doch sie fällt höher aus als die der Volkswagen-Gruppe (7,3%). De Meo hat Renault eigentlich erst für 2025 das Ziel einer operativen Marge von 8% gesetzt. Er hat Investoren jedoch bereits Ende Juni mit der Anhebung der Gewinnprognose positiv überrascht. So rechnet de Meo inzwischen für das Gesamtjahr mit einer operativen Marge von 7% bis 8%. Zuvor war er von mindestens 6% ausgegangen, Analysten im Schnitt von 6,2%.

Der Umsatz von Renault fiel mit 26,8 Mrd. Euro in den ersten sechs Monaten 27,3% höher als im Vorjahreszeitraum aus. Das hat der Konzern vor allem seinem wichtigsten Markt Europa zu verdanken, wo er den Absatz dank seiner Marke Dacia und margenstärkeren Modellen wie dem Austral und dem Arkana steigern konnte. Insgesamt legte der Absatz um 13% auf 1,13 Millionen Fahrzeuge zu.

Unter dem Strich konnte der Autobauer sein Nettoergebnis auf 2,1 Mrd. Euro verbessern, nachdem er im Vorjahreszeitraum wegen dem Ausstieg aus dem Russlandgeschäft noch einen Verlust von 1,36 Mrd. Euro hinnehmen musste. Der freie Bargeldmittelzufluss wiederum verbesserte sich von 956 Mill. Euro auf 1,8 Mrd. Euro.

Gestärkt von den guten Ergebnissen kann de Meo mit dem geplanten Umbau des Konzerns weitermachen und wie geplant die Elektroauto- und Softwaresparte Ampere noch im zweiten Halbjahr abspalten. Der geplante Teilbörsengang dürfte dagegen erst später stattfinden, wenn die Marktbedingungen günstig sind, vermutlich im ersten Halbjahr 2024. Renaults japanischer Allianz-Partner Nissan hat gerade bekanntgegeben, dass er im Rahmen der Überkreuzbeteiligung 600 Mill. Euro in Ampere investieren will.  

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