Rheinmetall fehlen Exporterlaubnisse

Rüstungskonzern kürzt Umsatzziel - Neue Teststandards belasten Autosparte

Rheinmetall fehlen Exporterlaubnisse

cru Düsseldorf – Rheinmetall hat zwar angesichts von Problemen in beiden Sparten die Umsatzprognose gesenkt, aber zugleich das Ziel für die Marge angehoben. Der Kurs der im MDax notierten Aktie reagierte deshalb mit einem Plus von zeitweise 2,9 % auf 77,96 Euro, obwohl in der Rüstungssparte weiter Exportgenehmigungen fehlten und der neue Teststandard WLTP die Autosparte belastete, wie der Düsseldorfer Konzern am Donnerstag anlässlich der Neunmonatsbilanz mitteilte. Daher rechne man für 2018 nur noch mit einem Umsatzwachstum von 5 % nach 8 %. Margenprognose erhöhtDabei werden Wechselkurseffekte und Zu- wie Verkäufe herausgerechnet. Die Marge des operativen Ergebnisses soll dagegen 2018 über 7 % liegen und damit etwas besser als bisher bei rund 7 % geplant, weil die Rüstungssparte hier etwas besser abschneiden sollte. Mit der Anhebung der Margenziele für die beiden Geschäftsbereiche trotz gesenkter Umsatzerwartungen bilde das Unternehmen eine positive Ausnahme gegenüber Wettbewerbern, meint Michael Raab von Kepler Cheuvreux.Bei stagnierenden Erlösen in Höhe von rund 4,1 Mrd. Euro stieg das operative Ergebnis in den ersten neun Monaten um 21 Mill. auf 252 Mill. Euro. Zu dieser Verbesserung trugen die Unternehmensbereiche mit Ertragssteigerungen von 7 Mill. Euro (Automotive) und 15 Mill. Euro (Defence) bei. Damit erhöht sich die Marge im Konzern von 5,5 % im Vorjahr auf 6,1 %.Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen und Steuern blieb im dritten Quartal mit 98 Mill. Euro nur stabil. Gegenüber dem Vorjahr flossen als Einmaleffekte sowohl die Veräußerung eines Grundstücks am früheren Produktionsstandort Hamburg (30 Mill. Euro) als auch Restrukturierungsaufwendungen in der Division Electronic Solutions in Höhe von 9 Mill. Euro ein.Weil im Vorjahr eine Werksschließung belastet hatte, verdoppelte sich nun der auf die Aktionäre entfallende Gewinn unter dem Strich auf 77 Mill. Euro. “Wir profitieren bei Defence vom wachsenden Nachholbedarf bei der Ausrüstung der Bundeswehr und vom militärischen Modernisierungsbedarf in vielen Ländern weltweit”, sagte Vorstandschef Armin Papperger. Im Automotive-Bereich leiste Rheinmetall “wichtige Beiträge zur Treibstoff- und Emissionsreduzierung sowie in zunehmendem Maße für die Elektromobilität”.