Richemont gegen Wahl von Bluebell-Vertreter
Reuters Zürich – Der Verwaltungsrat des Schweizer Luxusgüter-Herstellers Richemont will keinen Vertreter des aktivistischen Investors Bluebell Capital Partners aufnehmen. „Nach sorgfältiger Abwägung empfiehlt der Verwaltungsrat, gegen die Ernennung des Kandidaten von Bluebell als Vertreter der Inhaber von A-Aktien und gegen die Wahl dieser Person in den Verwaltungsrat zu stimmen“, erklärte der Konzern aus Genf. Stattdessen soll bei der Generalversammlung am 7. September die unabhängige Verwaltungsrätin Wendy Luhabe zur Repräsentantin der A-Aktionäre gewählt werden.
Bluebell wertete es als Erfolg, dass erstmals jemand nominiert werde, der die Interessen der Streubesitzaktionäre in dem Strategie- und Aufsichtsgremium wahrnehmen soll. „Das Unternehmen hat zum ersten Mal anerkannt und zugestimmt, dass die A-Aktionäre das Recht haben sollten, im Verwaltungsrat vertreten zu sein“, sagte Giuseppe Bivona, Co-Chef von Bluebell. Zugleich forderte er, dass dieser Vertreter allein von den A-Aktionären gewählt wird.
Richemont hat zwei Aktienkategorien: Neben börsennotierten A-Aktien gibt es nicht gelistete B-Aktien, die vom südafrikanischen Milliardär Johann Rupert und seiner Familie gehalten werden. Rupert kontrolliert mit lediglich 9,1% des Kapitals 50% der Stimmrechte. Bluebell hat Ex-Bulgari-Chef Francesco Trapani für den Verwaltungsrat vorgeschlagen.