Batteriehersteller

Ringen um Varta-Sanierung

Der Batteriehersteller Varta braucht laut Vorstandschef Michael Ostermann bis zu 100 Mill. Euro. Für die Deckung des Finanzbedarfs gebe es zwei unterschiedliche Konzepte, die aber nicht final seien.

Ringen um Varta-Sanierung

Ringen um Varta-Sanierung

CEO Ostermann: Bis zu 100 Mill. Euro benötigt – Zwei Rettungskonzepte

hek Frankfurt

Der schwer angeschlagene Batteriehersteller Varta braucht nach Angaben des neuen Vorstandschefs Michael Ostermann bis zu 100 Mill. Euro, um die weitere Sanierung und die notwendigen Investitionen in Forschung und Entwicklung zu finanzieren. Damit sei das Unternehmen bis Ende 2027 durchfinanziert. Für die Deckung des Finanzbedarfs gebe es zwei Konzepte: ein Equity-geführtes, bei dem Varta auch frisches Eigenkapital erhalte, und ein Konzept von vier Hedgefonds, bei dem das frische Geld ausschließlich aus Krediten komme. In beiden Fällen handele es sich um Konzeptpapiere, die nicht final seien, sagt Ostermann im Gespräch mit der Börsen-Zeitung. Dafür brauche man noch einige Wochen.

Lösung binnen sechs Wochen angestrebt

Je früher eine Lösung vorliege, desto besser, sagt Ostermann, der den Konzern seit 6. Mai 2024 als CEO leitet. Ziel sei, in den nächsten sechs Wochen zu einer Entscheidung zu kommen. Derzeit sei Varta noch ausreichend finanziert. Ostermann geht davon aus, dass das Equity-Konzept günstiger für das Unternehmen ist: „Die Logik legt nahe, dass mehr Schulden auch mehr Zinsen bedeuten.“ Sicher sei das jedoch nicht, da keine abschließend verhandelten Konditionen vorlägen. Darüber hinaus werden laut Ostermann Gespräche mit verschiedenen anderen Kapitalgebern geführt. Es gebe aber im Augenblick kein bindendes Angebot. Die Schieflage führt Ostermann auf „Fehlinvestitionen im mittleren dreistelligen Mill.-Euro-Bereich in den Jahren 2021 und 2022“ zurück. Zudem habe Varta in guten Zeiten einen Wasserkopf aufgebaut, der nun moderat abgebaut werden müsse.

Vorinsolvenzliches StaRUG-Verfahren

Umsetzen will Varta die Sanierung über ein vorinsolvenzliches StaRUG-Verfahren. Wie das Traditionsunternehmen mitteilt, soll die Restrukturierung mit einem Schuldennachlass und einem Kapitalschnitt auf null einhergehen. Die Aktionäre stehen somit vor dem Totalverlust. Die Börsennotierung soll zeitnah eingestellt werden. Ziel ist es, eine Insolvenz abzuwenden. Die Aktie ging am Montag mit einem Kursverlust von 68,5% auf 3,25 Euro aus dem Xetra-Handel.

Nebenstehender Kommentar Bericht Seite 11
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