igo – Über integrierte Berichterstattung und die Bewertung von Klimarisiken kann Thomas Kusterer voller Inbrunst sprechen. Sein Engagement für die Einbeziehung von Klimarisiken in die Finanzberichterstattung hat keinen esoterischen, sondern einen rein pragmatischen Hintergrund: Es sei als Finanzvorstand nun einmal sein Job, Risiken zu erkennen. Privat bevorzugt der gebürtige Pforzheimer aber andere Konversationsthemen. Südafrika, zum Beispiel, das er Anfang des Jahres bereist hat und dessen Naturparks ihn nachhaltig beeindruckt haben. Auch wenn seine persönliche CO2-Bilanz unter dieser Reise natürlich gelitten habe, wie er einräumt. Die sportlichen Hobbys des 48-jährigen EnBW-Managers – Laufen, Skifahren und ab und an ein Besuch im Fitnessstudio – sind aber deutlich klimafreundlicher.Die berufliche Begeisterung für Berichtsthemen ist mit Blick auf den Werdegang von Kusterer verständlich: Er ist von Haus aus Wirtschaftsprüfer und stieg 1994 nach seinem BWL-Studium in Mannheim bei der Prüfgesellschaft KPMG ein. 1998 folgten das Steuerberaterexamen und der interne Wechsel in die USA, wo er 2001 zudem das Examen als Certified Public Accountant ablegte. Bis 2004 arbeitete Kusterer bei KPMG, zuletzt in Stuttgart, bevor er nach seinem Wirtschaftsprüferexamen als Leiter Rechnungswesen und Steuer zu dem Versorger nach Karlsruhe wechselte. 2008 wurde er zum Generalbevollmächtigten Finanzen, bevor er ein Jahr später für drei Jahre als Finanzvorstand zu EDF Energy in London ging. Der französischen Mutter EDF gehörten damals noch 45 % der EnBW. Am 1. April 2011 wurde Kusterer zum Finanzvorstand der EnBW ernannt.