Facebook-Mutter

Robuste Werbeeinnahmen fangen explodierende KI-Ausgaben von Meta auf

Die Facebook-Mutter Meta kurbelt ihre KI-Aufwendungen wie der Rest des Big-Tech-Segments an. Doch im Unterschied zur Konkurrenz reagieren die Anleger darauf angesichts des starken Werbegeschäfts nicht mit Schrecken.

Robuste Werbeeinnahmen fangen explodierende KI-Ausgaben von Meta auf

Robuste Werbeeinnahmen fangen KI-Ausgaben von Meta auf

Reuters New York/Frankfurt

Robuste Werbeeinnahmen haben Meta Platforms ein überraschend starkes Quartalsergebnis beschert. Außerdem übertraf die Facebook-Mutter mit ihrem am Mittwoch veröffentlichten Ausblick die Markterwartungen. Wegen der hohen Kosten für die Entwicklung künstlicher Intelligenz (KI) präzisierte das Online-Netzwerk gleichzeitig seine Investitionsziele für das Gesamtjahr.

Anders als bei Microsoft oder der Google-Mutter Alphabet löste die Aussicht auf höhere Ausgaben bei Meta zunächst keinen erneuten Ausverkauf der Aktie aus. Sie stieg im nachbörslichen Handel an der Wall Street zeitweise um 8%. Das Unternehmen hatte seine Prognose für die Gesamtausgaben unverändert bei 96 bis 99 Mrd. Dollar belassen.

Investoren goutieren gesunde Margen

Im zweiten Quartal stieg Metas Konzernumsatz den Angaben zufolge um 22% auf 39,07 Mrd. Dollar, wobei 98% der Erlöse auf das Werbegeschäft entfielen. Gleichzeitig legte die operative Gewinnmarge um neun Prozentpunkte auf 38% zu. Für das laufende Vierteljahr stellte die Firma Erlöse zwischen 38,5 und 41 Mrd. Dollar in Aussicht. „Angesichts der gesunden Gewinnmargen sollten Investoren mit den Investitionsplänen des Unternehmens keine Probleme haben“, sagte Analyst Max Willens vom Research-Haus eMarketer.

Laut Meta-CEO Mark Zuckerberg dürften die beim Training großer Sprachmodelle beanspruchten Ressourcen noch stark wachsen. Foto: picture alliance / ASSOCIATED PRESS | David Zalubowski.

Anders als Konkurrenten wie OpenAI oder Google bietet Meta seine selbst entwickelte KI „Llama“ als „Open Source“ an, bei der der Programmcode frei zugänglich ist. Die Hoffnung dahinter ist, dass dadurch ein eigenes Software-Ökosystem entsteht, das Anwender enger an die eigenen Online-Netzwerke bindet. Vor wenigen Tagen hatte Meta die neueste Llama-Version 3.1 vorgestellt. Laut CEO Mark Zuckerberg werden die zum Training von Llama 4 benötigten Computerressourcen auf ein Zehnfaches der bei Llama 3 beanspruchten steigen, künftige Modelle würden noch darüber hinausgehen.

Integration in Instagram als Treiber

Durch die geplante Integration in Konzerndienste wie Instagram oder WhatsApp könnte Meta AI zu einem der weltweit meistgenutzten Chatbots aufsteigen, prognostizierte Analyst Jean-Paul van Oudheusden vom Online-Broker eToro. „KI-Tools könnten die Verweildauer auf Social Media weiter steigern und somit die Werbeeinnahmen erhöhen. Kostenpflichtige KI-Upgrade-Optionen bieten zusätzliches Potenzial für Umsatzsteigerungen.“ Zuckerberg betonte, Meta AI befinde sich auf dem Weg, schon bis Jahresende der weltweit meistgenutzte KI-Assistent zu sein.

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