Roche erleidet Rückschlag mit Krebsmittel Gazyva
Reuters Zürich – Der Schweizer Pharmariese Roche hat einen Dämpfer bei seinem Hoffnungsträger Gazyva erhalten. Neuen Testresultaten zufolge wirkte das Krebsmedikament gegen die häufigste Form des Non-Hodgkin-Lymphoms in einem direkten Vergleich nicht besser als das ebenfalls von Roche stammende Präparat Mabthera.Das Risiko von bislang unbehandelten Patienten mit sogenanntem diffusem großzelligem B-Zell-Lymphom, dass die Krankheit fortschreitet, sank mit Gazyva nicht signifikant stärker als mit Mabthera, wie der Arzneimittelhersteller am Montag mitteilte. Damit wurde das Hauptziel einer spätklinischen Studie der Phase III verfehlt. Beide Mittel wurden in Kombination mit einer Chemotherapie verabreicht.An der Börse kam die Neuigkeit nicht gut an. Die Roche-Genussscheine fielen zeitweise um 1,8 % und waren damit der größte Verlierer unter den europäischen Gesundheitswerten. Es ist das erste Mal, dass Gazyva nicht wirksamer war als Mabthera, als dessen Nachfolger es gilt. Dem mit 7 Mrd. sfr Jahresumsatz größten Roche-Medikament drohen nach dem Auslaufen des Patentschutzes ab kommendem Jahr Umsatzeinbußen wegen der Konkurrenz durch günstigere Biosimilars. Gegen follikuläres Lymphom und chronisch lymphatische Leukämie wirkt die Arznei besser als Mabthera. Roche setzte im vergangenen Jahr mit Gazyva 128 Mill. sfr um.