Roche legt in der Prognose noch mal nach
swa Frankfurt – Der Schweizer Pharmakonzern Roche hat das Wachstum im dritten Quartal mit großem Schwung fortgesetzt. Das Management rechnet nun auch im gesamten Turnus mit höherer Dynamik und erhöht zum dritten Mal im laufenden Jahr die Umsatzprognose. In Aussicht gestellt wird nun zu konstanten Wechselkursen ein Anstieg in einem hohen einstelligen Prozentbereich. Zuvor war ein Plus im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbetrag erwartet worden. Die Gewinnentwicklung soll ähnliche Dynamik zeigen. Der Konzern winkt mit einer abermals höheren Dividende, nachdem der Ausschüttungssatz für 2018 von 8,30 auf 8,70 sfr je Titel aufgestockt wurde.In den ersten neun Monaten hat der Konzern den Umsatz um 9% auf 46,1 Mrd. sfr ausgebaut. Zu konstanten Wechselkursen ist es ein Plus um 10 %. Steigende Verkaufszahlen mit den neueren Medikamenten haben Einbußen durch Generika bei reiferen Produkten mehr als ausgeglichen. Die Pharmasparte zeigt einen Erlössprung um 12 % auf 36,6 Mrd. sfr. “Unsere neuen Medikamente werden im Markt sehr gut angenommen”, sagte Konzernchef Severin Schwan. Er sei zuversichtlich, dass Roche auch über dieses Jahr hinaus weiter wachsen werde – auch dank einer aussichtsreichen Pipeline an noch nicht zugelassenen Arzneien.Das Wachstum im Pharmageschäft wurde maßgeblich durch die Verkäufe von Ocrevus zur Behandlung von Multipler Sklerose, von Hemlibra gegen Hämophilie sowie von den Krebsmedikamenten Tecentriq, Perjeta und Avastin getragen. Abwärts geht es dagegen für die älteren Krebsmittel Herceptin und MabThera/Rituxan mit der Markteinführung von Biosimilars in Europa und Japan.Erfolge verzeichnet Roche im chinesischen Markt, wo der Pharmaumsatz in den neun Monaten um 50 % ausgebaut wurde. Hier sorgen die älteren Krebsprodukte noch für Wachstumsimpulse begleitet von der Markteinführung von Arzneien aus dem Bereich Onkologie. In China sei die Anzahl der mit Krebsmedikamenten von Roche behandelten Patienten “signifikant” gestiegen. Roche geht davon aus, dass dieser Markt weiter wächst, wenn auch nicht in diesem Tempo.Zur Übernahme der US-Gentechnikfirma Spark bekräftigt Roche die Erwartung, den 4,3 Mrd. Dollar schweren Deal bis Ende dieses Jahres abzuschließen. Die Angebotsfrist war mehrmals verlängert worden, weil die Wettbewerbsbehörden in den USA und im Vereinigten Königreich mehr Zeit für die Prüfung der Transaktion benötigen. Positives EchoIm Markt fanden die Zahlen ein positives Echo. Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat wie andere Analysten die Einstufung auf “Buy” belassen. Roche habe ein starkes Zahlenwerk über alle Produkte hinweg abgeliefert. Aus Sicht der Deutschen Bank ist der Umsatz im dritten Quartal außergewöhnlich hoch gewesen. Der Ausblick biete Potenzial nach oben, sollte die starke Umsatzentwicklung bis zum Jahresende anhalten. An der Börse notierte der Roche-Genussschein anfangs im Plus, änderte aber im Handelsverlauf die Richtung und verlor 1,6 % auf 285,70 sfr.