IM SOG DES CHINA-CRASHES

Rohstoffkonzerne unter Druck

Glencore-Chef versteht China nicht - Ölpreis sorgt für Kopfzerbrechen

Rohstoffkonzerne unter Druck

gho London – Am Finanzplatz London sind Aktien von Bergbau- und Energieunternehmen schwer von dem Crash in China in Mitleidenschaft gezogen worden. Der Rückgang der Rohstoffpreise hat den britischen Leitindex, der stark rohstofflastig ist, bereits seit längerem belastet. China ist der bestimmende Nachfragefaktor für eine Vielzahl von Rohstoffen. Die Preise für Öl, Weizen und Kupfer sind nach Maßgabe des Bloomberg-Rohstoff-Indexes zu Wochenbeginn auf den niedrigsten Stand seit dem Jahr 1999 gefallen.In London sind dabei die Aktien des schweizerisch-britischen Rohstoffkonzerns Glencore um einen zweistelligen Prozentsatz (-13 %) eingebrochen. Glencore-Chef Ivan Glasenberg hatte in der vergangenen Woche anlässlich der Präsentation der Halbjahreszahlen gesagt, dass derzeit niemand China richtig verstehen könne. Die chinesische Wirtschaft sei in der ersten Jahreshälfte viel schwächer als erwartet gewesen. BP und Shell sacken abAuch Konkurrenten wie Anglo American, Antofagasta, BHP Billiton und Rio Tinto büßten stark an Wert ein. Ebenso litten auch die Papiere der Energiekonzerne BP, BG und Royal Dutch Shell unter dem schlechteren Ausblick für die chinesische Wirtschaft. Experten erwarten eine anhaltende Schwäche auf dem Ölmarkt und weitere Preisrückgänge.Die britischen Großbanken HSBC und Standard Chartered, die beide einen Großteil ihrer Erlöse in Asien erzielen, kamen an der Börse unterschiedlich stark unter die Räder. Während HSBC, die etwa 40 % ihrer Vermögenswerte in Asien hält, mit einem Minus von 6,4 % einen überdurchschnittlichen Verlust einstrich, fielen Papiere von Standard Chartered um 4,5 %.Der britische Leitindex FTSE 100 verlor am Montag 4,7 %, was bedeutet, dass Großbritanniens größte 100 Unternehmen rund 72 Mrd. Pfund weniger wert sind als zuvor. Seit April hat das Börsenbarometer 17 % eingebüßt.