Rohstoffmangel führt zu mehr Lagerhaltung
cru Frankfurt
Zwei Drittel der großen Unternehmen weltweit haben jetzt größere Lagerbestände als vor der Pandemie. Dabei hält rund jedes fünfte Unternehmen „deutlich mehr“ Lagerbestände. Das geht aus einer Studie zu Herausforderungen in der Lieferkette hervor, die der Anbieter cloudbasierter Unternehmenssoftware IFS in Auftrag gegeben hat und für die mehr als 1450 Geschäftsführer in Großunternehmen in Deutschland, Frankreich, Skandinavien, den USA, Großbritannien und den Vereinigten Arabischen Emiraten befragt wurden.
Die Studie wirft einen Blick auf den Einfluss der Lieferkettenstörung auf Unternehmen. So geben sieben von zehn Befragten an, dass sie die Zahl ihrer Rohstoff-, Material- und Vorprodukt-Zulieferer als Reaktion auf die jüngsten Probleme in der Lieferkette erhöht haben. Die Rohstoffe, Komponenten und Endprodukte, die sie von ihren Zulieferern beziehen, würden dadurch wahrscheinlich teurer, vor allem angesichts der zunehmenden Inflation.
Welche Unternehmen dadurch zu Gewinnern oder Verlierern werden, lässt sich laut Maggie Slowik, Global Industry Director für die Fertigungsindustrie bei IFS, nicht so einfach eindeutig beantworten. „Jedoch haben wir aus der Pandemie – der ersten realen Katastrophe, die wirklich Lieferketten weltweit betraf – ebenso gelernt wie aus den aktuellen Ereignissen: Solch einschneidende Ereignisse können und werden leider auch immer wieder passieren – mit größeren Auswirkungen als je zuvor“, sagt Slowik. Das bedeute: Die Sourcing-Strategien müssten ebenfalls flexibler werden als je zuvor.
Die nach neuen Maßstäben „erfolgreichen“ Unternehmen hätten sich bereits von der Just-in-Time-Logistik verabschiedet und bauten auf Puffer, um ihre Kunden nicht zu enttäuschen. IFS biete die erforderlichen Kapazitäten für „intelligente“ Puffer in Bills Of Materials (BOMs) auf Basis dezidierter Informationen zu Angebot und Nachfrage. Ebenfalls sehe man einen Trend zum Nearshoring, aber nicht um Kosten zu sparen, sondern um nachhaltiger zu werden.