Rohstoffpreise sorgen bei Altana für Bremsspuren

Wachstumsmotor China - Risiko Handelskrieg

Rohstoffpreise sorgen bei Altana für Bremsspuren

ab Düsseldorf – Altana setzt den eingeschlagenen Wachstumskurs fort. Die teils deutlich gestiegenen Rohstoffpreise hinterlassen allerdings Spuren im Ergebnis. Während der Umsatz in den ersten sechs Monaten um 3 % auf 1,2 Mrd. Euro wuchs, gab das Ergebnis vor Zinsen und Steuern um 5 % auf 186 Mill. Euro nach, wie der zu Skion, der Beteiligungsfirma von Susanne Klatten, gehörende Spezialchemiekonzern mitteilt. Dennoch zeigt sich Vorstandschef Martin Babilas im Gespräch mit der Börsen-Zeitung ganz zufrieden, zumal sich Altana mit einer Umsatzrendite bezogen auf das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) von 21 % keineswegs verstecken muss. Auch im Gesamtjahr dürfte sich diese Tendenz fortsetzen, kalkuliert Altana doch mit einer Ebitda-Marge, die sich am oberen Rand des Zielbands von 18 bis 20 % bewegt. “Besonders erfreulich ist, dass alle Geschäftsbereiche zum Wachstum beigetragen haben”, freut sich Babilas und verweist auf das organische Wachstum von 5,6 %. Dieses setzte sich aus etwa gleichgroßen Preis- und Mengensteigerungen zusammen und reichte aus, um den negativen Wechselkurseffekt aufzuwiegen. Regional entpuppte sich China einmal mehr als Wachstumsmotor. Hier baute Altana den Umsatz im ersten Halbjahr organisch um 12 % aus, so viel wie in keiner anderen Region. Doch auch wenn die Zeichen weiter auf Wachstum stehen, macht Babilas auch Risiken aus: “Aktuell ist der weltweite Handelskonflikt auf der Absatzseite der größte Risikofaktor für das zweite Halbjahr und 2019”, sagt der Altana-Chef. Denn auch wenn Altana derzeit nur am Rande von den durch die USA verhängten Strafzöllen betroffen ist, hätte ein sich zuspitzender Konflikt deutlich dämpfende Wirkung auf das Wirtschaftswachstum. Das betrifft insbesondere die Automobilindustrie, von der nach Einschätzung von Babilas in konjunktureller Hinsicht Signalwirkung ausgeht. Bei Altana hängen indirekt etwa 15 bis 20 % des Konzernumsatzes an der Branche. Am M & A-Wettlauf will sich Babilas nicht beteiligen. “Wir stehen nicht unter Druck, um jeden Preis zu akquirieren”, verdeutlicht der Manager. Die Unternehmensbewertungen bewegten sich derzeit auf Rekordniveaus. Altana stehe es gut zu Gesicht, nicht jede Übertreibung mitzumachen. “Wir haben keine strategische Lücke, die wir unbedingt durch eine Akquisition schließen müssten”, verdeutlicht Babilas. Stattdessen setzt Altana auf Wachstum aus eigener Innovationskraft.