Rolls-Royce setzt zum Sprung an
hip London
Das Geschäft von Rolls-Royce hat sich im vergangenen Jahr wesentlich besser entwickelt als am Markt erwartet. Wie die FTSE-100-Gesellschaft mitteilte, verbesserte sich ihr Free Cashflow 2022 um rund 2 Mrd. Pfund auf 505 Mill. Pfund. Analysten hatten weit weniger auf der Rechnung. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg auf 1,95 (i.V. 0,11) Pence. Die Nettoverschuldung ging auf 3,25 (5,16) Mrd. Pfund zurück.
Doch damit gibt sich der neue CEO Tufan Erginbilgic, der im Januar von Warren East übernommen hatte, nicht zufrieden. „Unsere Performance hat sich 2022 zwar verbessert, aber wir sind zu mehr in der Lage“, sagte Erginbilgic. Der ehemalige BP-Manager hat die Situation des Unternehmens vor kurzem mit einer brennenden Ölplattform verglichen. Die Gruppe könne „wesentlich höheren Gewinn, Cashflows und Renditen“ erwirtschaften, heißt es in einer Pflichtveröffentlichung. Das operative Ergebnis soll 2023 zwischen 0,8 Mrd. und 1,0 Mrd. Pfund liegen. Am Markt hatte man bislang im Schnitt 0,76 Mrd. Pfund angesetzt.
Beim Free Cashflow will er zwischen 0,6 Mrd. und 0,8 Mrd. Pfund erreichen. Hier lagen die Erwartungen bei 0,53 Mrd. Pfund. Um seine Ziele zu erreichen, hat Erginbilgic der Gesellschaft eine weitere Restrukturierung verordnet. Es gehe dabei nicht um unmittelbare Rendite, sondern darum, sich in der Branche wieder als starkes Unternehmen Geltung zu verschaffen, sagte er. Mit den Zahlen des ersten Halbjahres sollen die Ergebnisse der laufenden strategischen Überprüfung, die sich unter anderem mit der Kapitalallokation beschäftigt, sowie mittelfristige Finanzziele bekannt gegeben werden. Die langfristigen Ziele tastete er nicht an. Die Wiederherstellung eines Investment-Grade-Ratings gehört ebenso dazu wie die Wiederaufnahme der Ausschüttungen an die Aktionäre.