Rom gewährt Atlantia Aufschub

Börsen-Zeitung, 2.10.2020 bl Mailand - Italiens Regierung hat dem Infrastrukturkonzern Atlantia einen Aufschub von weiteren zehn Tagen für den Verkauf seiner 88-prozentigen Beteiligung an dem Autobahnbetreiber Autostrade per l'Italia (Aspi) gegeben....

Rom gewährt Atlantia Aufschub

bl Mailand – Italiens Regierung hat dem Infrastrukturkonzern Atlantia einen Aufschub von weiteren zehn Tagen für den Verkauf seiner 88-prozentigen Beteiligung an dem Autobahnbetreiber Autostrade per l’Italia (Aspi) gegeben. Sollte bis dahin keine Einigung erzielt worden sein, will Rom den Entzug der Konzession für den Betrieb eines rund 3 000 Kilometer langen Autobahnnetzes prüfen.Atlantia weigert sich, den Anteil zu den Bedingungen der Regierung bzw. der CDP zu veräußern. Ein solcher Verkauf könne nur in einem transparenten Verfahren zu Marktpreisen erfolgen, so das Unternehmen in einem Brief an die Regierung. Atlantia will auch Garantien dafür, dass nach einem Verkauf keine Nachforderungen wegen des Einsturzes der Autobahnbrücke in Genua oder anderer Schäden kommen. Der börsennotierte Konzern verweist darauf, dass ein Konzessionsentzug schwere Schäden für das italienische Wirtschaftssystem zur Folge hätte, weil dann nicht nur die Pleite von Aspi drohe, sondern viele Tausend Aktionäre um ihr Vermögen geprellt würden.Der Streit um einen möglichen Konzessionsentzug tobt seit mehr als zwei Jahren. Anlass war der Einsturz der Autobahnbrücke von Genua.