RTL leidet unter Wegbrechen der TV-Werbemärkte
ab Köln – Die Sendergruppe RTL hat im März ebenso wie die Konkurrenz die wegbrechenden TV-Werbemärkte zu spüren bekommen. Unabhängig davon, dass zeitgleich die Zuschauermarktanteile ausgebaut wurden, ergab sich daraus für das erste Quartal ein Umsatzminus von 3,4 % auf 1,5 Mrd. Euro, wie die zu Bertelsmann gehörende Fernseh-Gruppe mitteilte. Da sich die Folgen der Covid-19-Pandemie erst im zweiten Quartal richtig zeigen dürften, wagten die Luxemburger keinen Ausblick auf das gesamte Jahr 2019. Die ursprüngliche Prognose hatte RTL bereits Anfang April ersatzlos gestrichen.Auch der Mutterkonzern Bertelsmann schließt sich dieser Sichtweise an und zieht die Ende März im Geschäftsbericht veröffentlichte Prognose zurück. RTL stand 2019 für mehr als die Hälfte des Bertelsmann-Umsatzes und steuerte fast die Hälfte zum operativen Ergebnis bei. Bis dato hatte der Medienkonzern mit einem stabilen bis leicht rückläufigen operativen Ergebnis gerechnet. Wenngleich sich Bertelsmann und die TV-Tochter nicht zu den Ergebnissen im ersten Quartal äußern, lässt der Umsatzverfall nichts Gutes erahnen. Denn im Sendergeschäft fiel das Umsatzminus im Quartal mit 4,8 % auf 1 Mrd. Euro größer aus als im Konzern. Anleihe platziertFür den Konzern Bertelsmann, der im ersten Quartal einen Umsatzrückgang um 2,7 % auf 4,1 Mrd. Euro verbuchte, hat dagegen die Liquiditätssicherung Priorität. Neben der Platzierung einer 750 Mill. Euro schweren Anleihe seien die liquiden Mittel “mit weiteren kurzfristigen Maßnahmen beträchtlich gesteigert” worden, erklärte Finanzvorstand Bernd Hirsch. Für das Tochterunternehmen RTL ist das von hoher Relevanz, heißt es doch mit Blick auf die eigene Liquidität, dass die Sendergruppe über “signifikante, ungenutzte Kreditlinien von Bertelsmann” verfügt.