Rückschlag für Agfa-Gevaert
Es ist ein empfindlicher Rückschlag für den Bildtechnik-Konzern Agfa-Gevaert. Dabei war bei dem ewigen Restrukturierungskandidaten in jüngster Zeit wieder Hoffnung eingekehrt. Seit 2013 hat der Konzern keine Verluste mehr geschrieben. Und das Kaufinteresse eines strategischen Investors kann erstmal per se als Anerkennung gewertet werden, auch wenn dieser ausschließlich auf das zukunftsträchtige Healthcare-Geschäft geschielt haben dürfte. Das Verdienst des Agfa-Managements ist, den strukturellen Niedergang des Kerngeschäfts Druckvorstufenlösungen zumindest temporär in den Griff gekriegt zu haben. Das Geschäft mit der selbst kriselnden Druckindustrie – Agfa bezeichnet sich selbst als weltgrößter Druckplattenlieferant – darbt seit Jahren. Doch mit den Erträgen geht es bei Agfa langsam wieder aufwärts, auch wenn die Margen niemanden vom Hocker reißen. Eine Ebitda-Rendite von 10 % wird 2016 angepeilt. Interessent Compugroup dagegen hat wahrscheinlich alles richtig gemacht. Zu oft haben sich Unternehmen an allzu großen Käufen verhoben.ak