Rüstungsfusion nach Trump-Aussage fraglich
dpa-afx Waltham/Farmington – Die in der US-Rüstungs- und Luftfahrtindustrie angekündigte Megafusion findet bei Investoren keinen Beifall. Die Aktien von United Technologies und Raytheon standen gestern an der Wall Street unter Druck, nachdem sich US-Präsident Donald Trump skeptisch zu dem Plan geäußert hat. Durch die Fusion, die über einen Aktientausch erfolgen soll, würde ein Branchen-Gigant mit einem geschätzten Jahresumsatz von rund 74 Mrd. Dollar entstehen.”Ich bin etwas besorgt wegen United Technologies und Raytheon”, sagte Trump im US-Sender CNBC. Der US-Präsident warf die Frage auf, ob die Fusion zu weniger Wettbewerb führen und es für die US-Regierung schwieriger machen könnte, Rüstungsverträge zu verhandeln. “Es sind zwei großartige Unternehmen, ich liebe sie beide.” Aber er wolle nichts sehen, was “unserem Wettbewerb” schadet. Die Unternehmen wollen ihren Zusammenschluss in der ersten Hälfte des kommenden Jahres abschließen. “Die Kombination von United Technologies und Raytheon wird die Zukunft von Luftfahrt und Verteidigung bestimmen”, verkündete United-Technologies-Chef Greg Hayes. Die Dimension wäre enorm: An der Börse ist United Technologies derzeit 114 Mrd. Dollar und Raytheon 52 Mrd. Dollar wert. Otis nicht Teil des DealsAllerdings wird United Technologies zwei große Tochterfirmen nicht in die Fusion einbringen. Das Industriekonglomerat hatte bereits im November angekündigt, sich in drei separate Unternehmen aufzuspalten. Während die Aufzugsparte Otis und der Klimaanlagenbauer Carrier auf eigene Füße gestellt werden, soll das Luft- und Raumfahrtgeschäft mit dem zugekauften Rivalen Rockwell Collins und dem Triebwerkbauer Pratt & Whitney zum Kern des mit Raytheon fusionierenden Konzerns werden. Die neue Gesellschaft, an der United Technologies mit 57 % die Mehrheit übernimmt, dürfte es dennoch auf einen Börsenwert von rund 120 Mrd. Dollar bringen.Leiten soll die neue Raytheon Technologies Corporation der aktuelle United-Tech-CEO Hayes. Die Aufsichtsgremien beider Konzerne haben dem Zusammenschluss zugestimmt.