Rüstungsgeschäft trägt Rheinmetall
cru Düsseldorf – Auch Rheinmetall bleibt von dem Sturm, der sich am Konjunkturhorizont zusammenbraut, nicht unbeeinflusst. Getragen von einem Gewinnsprung des Rüstungsgeschäfts, dessen operatives Ergebnis sich auf 69 Mill. Euro verdoppelte, hat der Düsseldorfer Mischkonzern zwar im ersten Halbjahr mehr verdient und sich im Rüstungsgeschäft auch hohe Ziele gesetzt. Die vorsichtigeren Ziele in der Automobilsparte, deren Umsatz um im Branchenvergleich relativ harmlose 2 % schrumpfte, sind jedoch laut UBS-Analyst Sven Weier nicht so gut wie erhofft.Der Kurs der Rheinmetall-Aktie reagierte dennoch mit einem Plus von 6,4 % auf 110,05 Euro und rückte damit wieder in die Nähe des Hochs von Anfang Juli bei 110,85. Der Börsenwert des Konzerns hat sich damit binnen drei Jahren verdoppelt auf 4,8 Mrd. Euro. Haupteigentümer ist der Vermögensverwalter The Capital Group mit knapp 21 % der Anteile. Margenziel unverändertBei einem Umsatzplus von 2 % auf rund 2,8 Mrd. Euro legte das operative Ergebnis um 6 % auf 163 Mill. Euro zu. “Obwohl Automotive sich wie erwartet nicht ganz vom Rückgang der weltweiten Automobilkonjunktur abkoppeln kann, bleiben wir im Konzern bei Umsatz und Ertrag auf Wachstumskurs”, betonte Vorstandschef Armin Papperger. Gleichwohl rechnet er beim Umsatzzuwachs – organisch und vor Wechselkurseffekten – nur noch mit einem Plus von 4 %, was dem unteren Ende der bisherigen Prognose von 4 % bis 6 % entspricht, ausgehend von 6,1 Mrd. Euro im Vorjahr.Die Prognose für die operative Marge des Gesamtkonzerns für das Gesamtjahr von rund 8 % bleibt unverändert. In der Automobilsparte lag die Marge nach den ersten sechs Monaten nur bei 7,1 %. Rheinmetall profitiert vor allem von der wachsenden internationalen Nachfrage nach Waffen und Munition.Das sehr starke Rüstungsgeschäft hat die allenthalben erwartete Schwäche in der Automobilsparte überkompensiert. “Im laufenden Geschäftsjahr zeigt sich Rheinmetall mit seiner Aufstellung in den zwei Sparten einmal mehr solide und profitabel”, betonte Papperger. Die operative Marge des Konzerns ist im ersten Halbjahr von 5,6 % auf 5,8 % gestiegen.Für die Rüstungssparte wurden die Ziele leicht erhöht. Anstatt 9 % bis 11 % wird nun ein Umsatzplus von 11 % erwartet und anstatt einer Ebit-Marge von 8 % bis 8,5 % wird nun mit 9 % gerechnet. Einziger Wermutstropfen ist der Auftragseingang der Rüstungssparte, der im zweiten Quartal um 12 % auf 500 Mill. Euro schrumpfte. Auto-Erlöse schrumpfenFür die Automobilsparte wurden die Ziele gesenkt. Anstatt eines Umsatzzuwachses von 0 % bis 1 % erwartet der Konzern nun ein Minus von 2 % bis 3 %. Die Ebit-Marge werde statt der bisher geplanten 8 % nur bei 7 % liegen.