RWE erhöht Prognose
RWE erhöht die Jahresprognose
Segmente für Wasser, Biomasse und Gas sowie Energiehandel liefern gute Zahlen
sar / dpa-afx Frankfurt
Nach einem unerwartet starken zweiten Quartal hebt der Energiekonzern RWE seine Ziele für das laufende Jahr an. Das teilte das Unternehmen am Dienstag nach Börsenschluss mit. Wesentlich für die Ergebnisentwicklung sind dem Konzern zufolge vor allem höhere Erträge aus der internationalen Stromerzeugung im Segment Wasser/Biomasse/Gas.
Hinzu komme ein starkes Handelsgeschäft. Auch zusätzliche Erzeugungskapazitäten auf Basis Erneuerbarer Energien hätten ebenfalls zum guten Ergebnis beigetragen. Die Aktie zog auf der Handelsplattform Tradegate im Vergleich zum Xetra-Schlusskurs um 3,5% an.
Eckdaten für erstes Halbjahr
Das Management erwartet nun im Gesamtjahr ein bereinigtes Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (bereinigtes Ebitda) zwischen 7,1 und 7,7 Mrd. Euro (zuvor 5,8 bis 6,4 Mrd. Euro). Zudem gab RWE am Dienstagabend einen Einblick in die vorläufigen Zahlen des ersten Halbjahres. Demnach rechnen die Essener in diesem Zeitraum mit einem bereinigten Ebitda auf Konzernebene in Höhe von 4,5 Mrd. Euro.
Das nicht mehr zum Kerngeschäft zählende Segment mit Kohle und Kernenergie steuerte dazu 431 Mill. Euro (Vorjahreszeitraum 501 Mill. Euro) bei. Im Kerngeschäft mit den Bereichen Offshore Wind, Onshore Wind/Solar, Energiehandel sowie Wasser/Biomasse/Gas erzielte RWE den vorläufigen Zahlen zufolge im ersten Halbjahr ein bereinigtes Ebitda von 4,1 Mrd. Euro und damit deutlich mehr als im Vorjahreszeitraum (1,6 Mrd. Euro). „Die Entwicklung unseres Ergebnisses im ersten Halbjahr 2023 war von einem sehr erfolgreichen Einsatz unseres internationalen Kraftwerksportfolios sowie einer außerordentlichen starken Performance im Energiehandel geprägt und hat unsere Erwartungen übertroffen“, kommentierte CFO Michael Müller die Zahlen in einer Mitteilung.
Einen großen Beitrag zum starken ersten Halbjahr leistete das Segment Wasser/Biomasse/Gas, das in den ersten sechs Monaten voraussichtlich ein bereinigtes Ebitda von 1,9 Mrd. Euro einfahren wird, nach 755 Mill. Euro im Vorjahreszeitraum. RWE führt diese Ergebnisentwicklung vor allem auf höhere Erträge aus dem kurzfristigen Einsatz von Kraftwerken und damit verbundene höhere Erzeugungsmargen zurück. Die Prognose für das bereinigte Ebitda im Gesamtjahr haben die Essener auf 2,6 bis 3 Mrd. Euro (zuvor 1,75 bis 2,15 Mrd. Euro) angehoben.
Dividendenziel bestätigt
Der Energiehandel, der im Vorjahr noch ein um 203 Mill. Euro negatives bereinigtes Ebitda erzielte, brachte es im ersten Halbjahr auf 799 Mill. Euro. Das Vorjahreshalbjahr war durch Sanktionen auf Steinkohlelieferungen aus Russland belastet, die zu einer Wertberichtigung von 748 Mill. Euro geführt hatten. Eine neue Prognose für den Energiehandel hat RWE nicht beziffert, das bereinigte Ebitda soll jedoch im Gesamtjahr „deutlich über“ den 600 Mill. Euro liegen, die bislang als oberes Ende der Prognosespanne ausgerufen waren.
Finale Zahlen für das erste Halbjahr 2023 legt RWE am 10. August vor. Das Dividendenziel von 1 Euro je Aktie für das laufende Geschäftsjahr wurde bestätigt.