RWE rückt nahe ans Ramsch-Niveau

Börsen-Zeitung, 15.6.2016 ab Düsseldorf - RWE läuft Gefahr, die Einstufung als Schuldner guter Bonität zu verlieren. Die Ratingagentur Standard & Poor's (S & P) nahm die Bonitätseinstufung des Essener Versorgers auf "BBB-"/"A-3" zurück. Zugleich...

RWE rückt nahe ans Ramsch-Niveau

ab Düsseldorf – RWE läuft Gefahr, die Einstufung als Schuldner guter Bonität zu verlieren. Die Ratingagentur Standard & Poor’s (S & P) nahm die Bonitätseinstufung des Essener Versorgers auf “BBB-“/”A-3” zurück. Zugleich wurde der Ausblick auf “negativ” gesetzt. Moody’s hatte RWE bereits Mitte Mai auf “Baa3” zurückgestuft, aber einen stabilen Ausblick gegeben. In der Herabstufung komme zum Ausdruck, dass das Risikoprofil nur noch zufriedenstellend sei, begründete S & P. Zwar werde der geplante Börsengang des Erneuerbare-Energien-, des Netz- und Vertriebsgeschäfts zu mehr finanzieller Flexibilität in der Gruppe beitragen, er werde aber auch die künftigen Cash-flows der Assets mit stabilen Erträgen verwässern. Der negative Ausblick spiegele das Realisierungsrisiko des Börsengangs und die Unsicherheit im Zusammenhang mit dem Atomausstieg.S & P geht davon aus, dass RWE in der Zeit von 2017 bis 2021 in Summe 6,5 Mrd. Euro in den staatlichen Fonds einzahlen muss, der für die Kosten der Zwischen- und Endlagerung des Atommülls aufkommt.In einem schwachen Umfeld gab der Kurs der RWE-Aktie am Dienstag in der Spitze um 5,5 % nach.