RWE setzt auf Hybridkapital
ab Düsseldorf – RWE hat sich das große Interesse an Hybridkapital zunutze gemacht und am Kapitalmarkt 1,25 Mrd. Euro eingesammelt. Wie es heißt, haben die Anleihen, die von den Ratingagenturen zu 50 % dem Eigenkapital zugerechnet werden, eine Laufzeit von 60 Jahren. Wie üblich hat sich die Emittentin allerdings ein Recht auf eine vorzeitige Kündigung eingeräumt.Nach den Angaben ist das bei der ersten Tranche (700 Mill. Euro) mit einem Kupon von 2,75 % nach 5,5 Jahren möglich. Die höher verzinste Anleihe im Volumen von 550 Mill. Euro, bei der der Kupon auf 3,5 % lautet, ist erstmals nach zehn Jahren kündbar. Zum Vergleich: Die jüngst von Bayer begebene Hybridanleihe (1,3 Mrd. Euro) mit bis zu 60 Jahren Laufzeit und erstmaliger Kündbarkeit nach 7,5 Jahren ist mit einem Kupon von 2,375 % ausgestattet.Die RWE-Emission, die sich auch an Privatanleger richtete, sei mehrfach überzeichnet gewesen, heißt es. RWE hatte 2010 erstmals eine Hybridanleihe begeben. Dem in Euro denominierten Papier folgten Emissionen in Schweizer Franken, Dollar und Pfund. Finanzchef Bernhard Günther wertete den Emissionserfolg als Vertrauensbeweis.Seit 2013 ist das Emissionsvolumen von Hybridanleihen kräftig gestiegen. Nach 29 Mrd. Euro (2013) und 32,3 Mrd. Euro (2014) prognostizieren Banker für den laufenden Turnus mehr als 50 Mrd. Euro (vgl. BZ vom 10. April).