Ryanair rechnet mit Rückkehr in die Gewinnzone
lis Frankfurt
Die Fluggesellschaft Ryanair rechnet damit, im laufenden Quartal die Rückkehr in die Gewinnzone zu schaffen. Für Zuversicht sorgt eine Belebung der Buchungszahlen seit dem Frühjahr. Damit die Auslastung der Flugzeuge möglichst hoch ausfällt, will Ryanair die Ticketpreise erst einmal niedrig halten. Im ersten Geschäftsquartal bis Ende Juni flogen die Iren erneut einen Verlust ein, der bei 273 Mill. Euro lag. Das waren 47% mehr als vor einem Jahr, obwohl sich die Erlöse gleichzeitig nahezu auf 371 Mill. Euro verdreifachten – die Kosten seien wegen der Corona-Auflagen um mehr als 100% gestiegen, hieß es zur Begründung. „Covid-19 richtet weiterhin Verwüstungen in unserem Geschäft an“, erklärte Ryanair-Chef Michael O’Leary.
Das Hauptaugenmerk von Ryanair liege jetzt darauf, die Flugzeuge zu füllen. Man werde die Preise senken, um die Auslastung auf das Niveau von vor der Coronavirus-Pandemie zu bringen. Der Auslastungsfaktor lag im ersten Quartal bei 73%, Ziel sei es, im Laufe des Geschäftsjahres 90% oder mehr zu erreichen, wobei die Preise gegen Ende des Zeitraums und bis in den nächsten Sommer hinein dann steigen würden.
„Die Buchungseingänge der vergangenen Wochen ermutigen uns, vor allem seit der Einführung des europäischen digitalen Impfpasses“, sagte Finanzvorstand Neil Sorahan am Montag. Die Einnahmen aus Zusatzleistungen wie Priority Boarding und Sitzplatzreservierungen werden die Margen stützen, bis sich die Nachfrage vollständig erholt, so Sorahan. Trotz der rasanten Ausbreitung der Delta-Variante des Coronavirus sei das Management zuversichtlich, im laufenden Bilanzjahr 2021/22 (zum 1. April) zwischen 90 und 100 Millionen Fluggäste zu transportieren statt wie zuvor erwartet 80 bis 100 Millionen.
Die Hochsaison im Sommer soll Ryanair helfen, die Gewinnschwelle zu erreichen oder nur einen kleinen Verlust für das im März endende Geschäftsjahr. O’Leary sagte, er rechne außerdem mit einer „kräftigen Erholung“ im Winter und im nächsten Sommer. Auf magere Zeiten müssen sich die Ryanair-Aktionäre einstellen. Wegen der anstehenden hohen Investitionen für die bestellten 210 Boeing-Max-Jets rechne er nicht damit, die Anteilseigner in den nächsten ein oder zwei Jahren zu bedienen, betonte O’Leary.
Ryanair | ||
Konzernzahlen nach IFRS | ||
1. Quartal | ||
in Mill. Euro | 2021* | 2020* |
Erlöse | 371 | 125 |
Nicht-Flug-Erlöse | 179 | 25 |
Operatives Ergebnis | –305 | –188 |
Nettoergebnis | –273 | –185 |
Operativer Cash-flow | 594 | –450 |
Nettoverschuldung | 1661 | 2276 |
*) Geschäftsjahr zum 1. AprilBörsen-Zeitung |