Ryanair schließt Standort von Laudamotion in Wien
hei Frankfurt – Nach wochenlangem Disput mit der Gewerkschaft über Sparmaßnahmen bei der Tochter Laudamotion am Flughafen Wien zieht die Ryanair-Führung die Reißleine und kündigt die Schließung des Standorts für die Tochtergesellschaft an. Der Chief Commercial Officer von Ryanair, David O’Brien, machte die Arbeitnehmervertreter für den nun drohenden Verlust von 300 Arbeitsplätzen verantwortlich, da sich diese geweigert hatten, notwendigen Kostensenkungen zuzustimmen.Laudamotion, die Ryanair aus der Insolvenzmasse des Air Berlin Konzerns ergattert hatte, werde den Betrieb in Stuttgart, Düsseldorf und Palma de Mallorca fortsetzen. Die 15 Airbus A 320-Maschinen am Standort Wien würden abgezogen. Allerdings werde Rynanair das Geschäft am Wiener Flughafen nicht aufgeben, sondern durch Konzernaktivitäten weiter betreiben, betonte O’Brien. Der Manager kritisierte die Haltung der Gewerkschaft Vida scharf, die die Verhandlungen platzen ließ, obwohl Piloten und Kabinenmitarbeiter von Laudamotion den Ryanair-Plänen zugestimmt hätten. Vida wies die Kritik zurück und betonte, Ryanair habe bereits die niedrigsten Gehälter am Standort. Harter PreiskampfDer schuldenfreie irische Billigflieger, der auf hohen Barreserven sitzt, hat als eine von wenigen großen Airlines in Europa bisher keine Staatshilfe beantragt. Allerdings hatte das Management bei der Regierung in Wien angefragt, ob die Verhandlungen mit Laudamotion mit den Diskussionen über Staatshilfe für die Lufthansa-Tochter Austrian Airlines (AUA) “verknüpft” werden könnten. Dies lehnte die Regierung ab. Dort hieß es stattdessen, es stehe auch Ryanair frei, Staatshilfe zu beantragen. Am Flughafen Wien tobt aus Branchensicht einer der europaweit härtesten Preiskämpfe im Flugverkehr. Neben AUA sind dort sehr viele Billigflieger am Start, neben Laudamotion Wizzair und andere.