Ryanair wird auch mit deutschen Piloten einig

Eckpunktepapier - Passagierzahlen steigen

Ryanair wird auch mit deutschen Piloten einig

hei Frankfurt – Nach zähem Ringen und mehreren Streiks steuert Ryanair auch in Deutschland auf eine Befriedung der Konflikte mit den Mitarbeitern zu. Mit der mächtigen Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit (VC) hat sich der irische Low-Cost-Carrier auf Grundzüge von Tarifverträgen geeinigt. Die Vereinbarung umfasse Eckpunkte zu Bezahlung, Pensionen, Urlaub und Pilotenzulassungen, erklärten beide Seiten. Die Tarife zu Arbeits- und Vergütungsbedingungen sollen bis Ende Februar besiegelt werden, ein zweites Paket zu Sozialplan und Personalvertretung bis Ende März. Während dieser Zeit sei im Hinblick auf die jeweiligen Verträge “Friedenspflicht” vereinbart worden, erklärte die VC. Kurz vor Weihnachten im vergangenen Jahr hatte die Pilotenvereinigung den ersten Warnstreik in der Geschichte von Europas größter Billig-Airline organisiert.Die dank ihrer stets deutlichen Kostenführerschaft in den vergangenen Jahrzehnten stark gewachsene Ryanair hatte sich vor Jahresfrist gezwungen gesehen, in verschiedenen europäischen Ländern auf die Mitarbeiter zuzugehen und bessere Lohn- und Arbeitsbedingungen einzuräumen. Den Verhandlungen waren eklatante Engpässe beim fliegenden Personal vorausgegangen, die Ryanairs rasantes Wachstum gebremst hatten. In der seit Jahren stärker als die europäische Gesamtwirtschaft expandierenden Airline-Branche sind vor allem Piloten knapp.Flugausfälle und Kundenentschädigungen durch die Streiks in mehreren europäischen Ländern hatten Ryanair dazu genötigt, die Gewinnprognose für das bis Ende März laufende Geschäftsjahr auf 1,1 Mrd. bis 1,2 Mrd. Euro zurückzunehmen. Allerdings rechnete der Vorstand bereits zuvor wegen steigender Kerosinpreise mit dem ersten Gewinnrückgang seit fünf Jahren nach dem Rekordprofit von 1,45 Mrd. Euro im Geschäftsjahr 2017/18. Profitabelste Airline in EuropaNach Einschätzung von Experten könnten höhere Personalkosten den Billigflieger künftig einige Prozentpunkte operative Rendite kosten – doch auch mit rund 20 % bleibe Ryanair in Europa die mit Abstand profitabelste Airline. Dazu trägt auch die weiterhin stark wachsende Passagierzahl bei. Im November flogen 10,4 Millionen Fluggäste mit Ryanair, 11 % mehr als im Vorjahresmonat, wobei auch die kürzlich übernommene Laudamotion (ehemals Air-Berlin-Tochter) dazu beitrug. Der Sitzladefaktor lag bei 96 %, was eine Spitzenauslastung im Vergleich der Branche darstellt.