Salesforce enttäuscht
Der Mietsoftware-Anbieter Salesforce wächst rasant – ohne einen Gewinn zu erzielen. Operativ schlug sich das Unternehmen im dritten Quartal zwar etwa wie erwartet. Unter dem Strich wurde aber weniger verdient als in der Vorjahresperiode. Zudem verfehlte der Ausblick die Erwartungen der Analysten klar. Die Aktie notierte 3% schwächer.scd New York – Salesforce hat den Umsatz zwar auch im dritten Quartal um fast 30 % gesteigert. Der Ausblick des Softwaredienstleisters enttäuschte die Erwartungen der Marktbeobachter aber. Für das bis Ende Januar laufende Quartal erwartet Salesforce einen Umsatz zwischen 1,436 Mrd. und 1,441 Mrd. Dollar und traut sich einen bereinigten Gewinn von 13 bis 14 Cent je Aktie zu. Von Bloomberg befragte Analysten hatten sich im Schnitt auf 1,45 Mrd. Dollar Umsatz und 15 Cent bereinigtem Gewinn je Aktie eingestellt. Der schwächere Ausblick ging einher mit weniger Rechnungsstellungen als vermutet. Die sogenannten Billings, die einen Ausblick auf die künftige Umsatzentwicklung geben, zogen um knapp 23 % auf 1,29 Mrd. Dollar an. Analysten hatten im Schnitt mit einem Plus von knapp 26 % gerechnet. Im abgelaufenen Vierteljahr traf das Umsatzwachstum von 29 % auf 1,38 Mrd. Dollar hingegen die Erwartungen.CEO Mark Benioff betonte, Salesforce sei das am schnellsten wachsende der zehn größten Softwarehäuser. Für das Geschäftsjahr per 31. Januar 2016 stellt er einen Umsatz von 6,45 Mrd. bis 6,50 Mrd. Dollar in Aussicht. Die Analysten zeigten sich wenig erfreut. Sie hatten im Schnitt auf 6,66 Mrd. Dollar getippt.Salesforce, die in Amerika in den ersten neun Monaten auf mehr als 2,8 Mrd. Dollar Umsatz kam, kämpft um die Ausweitung des internationalen Geschäfts – mit mäßigem Erfolg. Während der Umsatz der Region Amerika im jüngsten Quartal um 29,4 % anzog, stiegen die Erlöse in Europa währungsbereinigt um 34 %, während sie in Asien/Pazifik nur um ein Viertel anzogen. In Summe blieb der Mix aus nationalem und internationalem Geschäft etwa gleich.Auch neue Geschäftsfelder bringen weniger Wachstum als erhofft. So sei der Bereich Marketing-Automation fragmentierter und eine ähnlich dominante Position wie im Kerngeschäft mit Vertriebssoftware kaum zu erreichen, urteilt Wedbush-Analyst Steven Koenig. Die Salesforce-Aktie gab am Donnerstag 3 % nach.