Softwarekonzern

Salesforce feilt an Marge, enttäuscht bei Wachstum

Salesforce feilt an der - eher kümmerlichen - Marge und nimmt beim Wachstum gegenüber früher etwas an Tempo raus.

Salesforce feilt an Marge, enttäuscht bei Wachstum

Salesforce legt die Latte
bei der Marge höher

SAP-Konkurrent enttäuscht mit Ausblick

hei Frankfurt

Salesforce zeigt beim Wachstum im historischen Vergleich leichte Bremsspuren und konzentriert sich stärker auf die Steigerung der Ertragskraft. So hob der SAP-Rivale die Prognose für die bereinigte operative Rendite für den laufenden Turnus um einen Prozentpunkt auf 28% an, während das Umsatzplus bei den angepeilten 10% bleiben soll. Obwohl der Konzern die Analystenerwartungen bei Umsatz und Gewinn je Aktie im ersten Geschäftsquartal (per 30. April) schlug, zeigten sich die Anleger vergrätzt. Die Salesforce-Titel sackten im frühen Handel an der Nasdaq um knapp 5% ab. Sie haben seit Jahresbeginn allerdings mehr als 50% zugelegt.

Im ersten Geschäftsquartal kletterte der Umsatz um 11% auf 8,25 Mrd. Dollar. Unterm Strich sprang der Gewinn zwar auf 199 Mill. von zuvor 28 Mill. Dollar, was allerdings immer noch einer kümmerlichen Nettorendite von 2% entspricht. Die operative Marge stellte sich auf ebenso dünne 5%, während bereinigt um zahlreiche Faktoren eine Non-GAAP-Rendite von 27,6% genannt wird. Der operative Mittelzufluss schnellte unterdessen um 22% auf 4,49 Mrd. Dollar in die Höhe.

Salesforce, die sich als Weltmarktführer für Software zum Management von Kundenbeziehungen (CRM) betrachtet, hatte zu Jahresbeginn auf die Kostenbremse getreten und einen Abbau von 10% der Belegschaft angekündigt, um die Profitabilität zu erhöhen. Als Aufwand für die Restrukturierung sind bis zu 2,1 Mrd. Dollar veranschlagt. Bei dem SAP-Rivalen, der Wachstum lange Zeit Priorität vor Gewinn eingeräumt hat, ist der aktivistische Investor Starboard Value eingestiegen. Ende Januar war Co-Chef Bret Taylor überraschend ausgeschieden, und CEO Marc Benioff führt wieder das Regiment.

Die Analysten von J.P. Morgan bewerten die Aktie mit „Overweight“. Der Softwarekonzern sei auf einem guten Weg zum angestrebten Umsatzwachstum und habe sich mit Blick auf die operative Marge sowie den Barmittelzufluss überraschend gut geschlagen, heißt es. Allerdings sei das Umsatzpotenzial in dem schwierigen Konjunkturumfeld begrenzt.

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