scd Frankfurt – Der Clouddienstleistungspionier Salesforce macht es Konkurrenten wie SAP weiterhin schwer, den Rückstand im Mietsoftwaregeschäft zu verkürzen. Im Ende April abgelaufenen Vierteljahr steigerte Salesforce den Umsatz um 24 % auf 3,74 Mrd. Dollar. Bereinigt um Währungseffekte betrug das Plus sogar 26 %. Im März hatte das Unternehmen die Anleger noch auf einen etwas geringeren Anstieg um 22 % eingestellt und damit enttäuscht. Angesichts der besseren Entwicklung im Auftaktquartal hob das US-Unternehmen auch den Ausblick für das Gesamtjahr an. In der Mitte der Spanne wird jetzt ein Anstieg um 21,5 % auf 16,175 Mrd. Dollar in Aussicht gestellt. Das sind 175 Mill. Dollar mehr als in der alten Prognose. Auch der bereinigte Gewinn je Aktie wird mit 2,88 bis 2,90 Dollar je Anteilschein nun um immerhin 14 Cent höher prognostiziert.CEO und Firmengründer Marc Benioff zeigte sich “begeistert” angesichts der Entwicklung im Quartal mit Rekordumsatz und einer Steigerung des operativen Cash-flows um gut ein Drittel auf knapp 2 Mrd. Dollar (siehe Tabelle). “Wir haben enorme Chancen vor uns und sind gut positioniert für langfristiges Wachstum als weltweite Nummer 1 im CRM-Geschäft”, schob er einen Seitenhieb Richtung SAP nach. Der Dax-Konzern hatte sich Anfang des vergangenen Jahres vorgenommen, den größer gewordenen Rückstand im lukrativen Geschäft mit Software zum Management von Kundenbeziehungen (CRM) zu verkürzen. Dazu wurden 2018 auch zwei milliardenschwere Akquisitionen getätigt – Callidus Software im Januar für 2,4 Mrd. Dollar und Qualtrics im November für 8 Mrd. Dollar.Allerdings hat auch Salesforce aufgerüstet. Im März 2018 wurden für den Cloud-Softwareanbieter Mulesoft 6,5 Mrd. Dollar gezahlt. Dieser dürfte auch der Grund sein, warum sich der US-Konzern ab dem zweiten Quartal weniger Wachstum als im Auftaktvierteljahr zutraut. Im zweiten Quartal 2018 war Mulesoft erstmals konsolidiert worden. Für die Monate Mai bis Juli rechnet Salesforce nun nur noch mit 20 % Erlöswachstum. In der Vergleichsperiode des Vorjahres hatte Mulesoft einen Umsatzbeitrag von 122 Mill. Dollar geliefert, was immerhin einem Wachstumsbeitrag von knapp vier Prozentpunkten entsprach.Die Mehrheit der Analysten zeigte sich mit dem Abschneiden im Quartal und dem angehobenen Jahresausblick dennoch sehr zufrieden. Credit-Suisse-Analyst Brad Zelnick nannte die Ergebnisse im Auftaktquartal wegweisend für das neue Geschäftsjahr. Das Abschneiden habe auf breiter Basis überzeugt. Dabei hob er vor allem die Stärke von Mulesoft hervor. Zelnick belässt das Unternehmen auf “Outperform” mit einem Kursziel von 175 Dollar. Auch RBC-Analyst Matthew Hedberg belässt Salesforce auf “Outperform”. Sein Kursziel beträgt 183 Dollar.Die Investoren spiegelten das positive Sentiment der Analysten. Die Salesforce-Aktie legte am Mittwoch in generell positivem Marktumfeld um 3,6 % auf 156,30 Dollar zu und lag damit etwa wieder auf dem Stand von vor drei Monaten. Der deutsche Wettbewerber SAP hat in derselben Zeitspanne allerdings um mehr als 15 % zugelegt und profitierte gestern auch von der besseren Stimmung am Markt mit einem Kursplus um 0,7 %. Das Walldorfer Softwarehaus wuchs zuletzt im Cloud-Geschäft um gut 40 % im Quartal.