Salzgitter bleibt trotz des Turnarounds vorsichtig

Prognosen bestätigt - Verluste nur noch bei Grobblech - Hochofenzustellung belastet im zweiten Halbjahr

Salzgitter bleibt trotz des Turnarounds vorsichtig

ahe Düsseldorf – Der Stahlkonzern Salzgitter hat im zweiten Quartal seine Rückkehr in die schwarzen Zahlen bestätigt. Netto verbuchte das Unternehmen einen Gewinn von knapp 9 Mill. Euro nach einem Verlust von 3 Mill. Euro im Vorjahr. Wie bereits bekannt, hatte Salzgitter vor Steuern einen Quartalsgewinn von gut 28 (i.V. 4,5) Mill. Euro erzielt. Erstmals seit 2011 stand damit wieder ein positives Vorsteuerergebnis im ersten Halbjahr in den Büchern. Erfolgreiche RestrukturierungVorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann bleibt dennoch vorsichtig und verweist auf das nach wie vor herausfordernde wirtschaftliche Umfeld in Europa. Die positive Ergebnisentwicklung führt Fuhrmann vor allem auf die Erfolge des Restrukturierungsprogramms zurück. Sie sei das Ergebnis der eigenen Anstrengungen, betont er. “Gleichwohl haben wir immer noch eine harte Wegstrecke vor uns.”Im zweiten Halbjahr wird das Flachstahlgeschäft durch eine Hochofenzustellung belastet, die sich auf rund 80 Mill. Euro summieren wird. Ohne diese Effekte wäre eine Rückkehr des Flachstahlbereichs in die Gewinnzone durchaus erwartbar gewesen, wie Salzgitter ankündigte. So wird das Flachstahlergebnis wohl doch merklich niedriger ausfallen.Im ersten Halbjahr hatte Salzgitter im Flachstahlgeschäft die Rückkehr in die schwarzen Zahlen geschafft. Lediglich der Geschäftsbereich Grobblech/Profilstahl schrieb vor Steuern noch Verluste, wobei vor allem der Grobblech-Bereich von einer mäßigen Nachfrage und zunehmenden Importen belastet war. Zudem verbuchte Salzgitter bilanzielle Vorsorgemaßnahmen in Höhe von 23 Mill. Euro für die geplante Stilllegung des Produktbereichs Spundwandprofile.Im Gesamtjahr wird der Geschäftsbereich allerdings deutliche Ergebnisverbesserungen ausweisen, was unter anderem an der Fortführung des Pipelineprojekts im Schwarzen Meer (Ex-South Stream) liegt. Das Energie-Geschäft profitiert ebenfalls hiervon. Trotz des schwachen europäischen Großrohrmarktes erwartet Salzgitter ein höheres Energie-Ergebnis. Das Handelsergebnis wird wegen positiver Vorjahreseffekte sinken und auch für den Technologiebereich wird es schwer, das Vorjahresniveau wieder zu erreichen.Salzgitter bekräftigte dennoch noch einmal die Prognosen für 2015. Diese gehen von einem stabilen Umsatz aus sowie einem Vorsteuergewinn im niedrigen bis mittleren zweistelligen Mill.-Euro-Bereich – nachdem der Konzern im ersten Halbjahr hier schon 80 Mill. Euro verbucht hatte.