Salzgitter hebt Ergebnisprognose an

Stahlkocher profitiert von geringeren Billigimporten

Salzgitter hebt Ergebnisprognose an

ste Hamburg – Der Salzgitter-Konzern hat als Folge der Stabilisierung des europäischen Stahlmarkts in den vergangenen Monaten seine Ergebnisprognose für 2016 angehoben. Wie der zweitgrößte deutsche Stahlkocher kurz vor Ablauf des ersten Halbjahres mitteilte, wird nunmehr im laufenden Geschäftsjahr mit einem Vorsteuergewinn von 30 Mill. bis 60 Mill. Euro gerechnet. Bislang war das MDax-Unternehmen, das im vorigen Jahr erstmals seit 2011 wieder schwarze Zahlen vor Steuern verbucht hatte, von einem operativ in etwa ausgeglichenen Vorsteuerergebnis (2015: 13 Mill. Euro) ausgegangen – abhängig von der zeitlichen Wirkung von EU-Verfahren gegen chinesische Billigimporte sowie von den Kosten für strukturverbessernde Maßnahmen im Konzern. Nun teilte Salzgitter mit, die neue Ergebnisprognose schließe Einmalbelastungen von rund 10 Mill. Euro für solche Maßnahmen ein.Das Unternehmen begründete die heraufgesetzte Prognose mit dem überraschend kräftigen Rückgang chinesischer Dumping-Importe sowie mit dem damit einhergehenden Anstieg des Preisniveaus für viele Stahlerzeugnisse. Die Geschäfts- und Ergebniserwartungen seien inzwischen positiver einzuschätzen als noch zu Beginn des Jahres. Vor allem der Geschäftsbereich Handel profitiere von der vorteilhaften Entwicklung der Spotmärkte.Die Salzgitter-Aktie legte gestern in der Spitze um 2,7 % zu, ging aber bei 23,15 Euro und einem Minus von 5,1 % als größter Tagesverlierer im MDax aus dem Handel. Das Unternehmen hatte sich in den vergangenen Wochen bereits zuversichtlicher gezeigt. So hatte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann, dessen zweite fünfjährige Amtszeit an der Spitze des Konzerns am Freitag beginnt, vor Monatsfrist im Interview mit der Börsen-Zeitung erklärt, dass Europa beim Schutz der Stahlindustrie gegen die Billigimporte Fortschritte mache (vgl. BZ vom 27. Mai).Wie Salzgitter nun weiter mitteilte, wird auch mit einer leicht über dem Vorjahreswert von 2,1 % liegenden Rendite auf das eingesetzte Kapital gerechnet – statt einem knapp positiven Roce. Der Umsatz soll sich 2016 bei 8 Mrd. bis 8,5 (8,6) Mrd. Euro bewegen. Bislang wurde ein annähernd stabiles Erlösniveau in Aussicht gestellt.