Salzgitter sieht sich auf Kurs aus der Verlustzone

Stahlkonzern plant Durchgriff bei Problemtochter

Salzgitter sieht sich auf Kurs aus der Verlustzone

ste Hamburg – Der zweitgrößte deutsche Stahlkonzern Salzgitter hat zwar auch 2014 mit einem Verlust von 32 (i.V. 490) Mill. Euro rote Zahlen geschrieben, sieht sich aber im Aufwind und will dank einer soliden Finanzlage nach einem “Jahr des Übergangs” eine Dividende von unverändert 0,20 Euro je Aktie zahlen. Das Restrukturierungsprogramm “Salzgitter AG 2015” zeige Wirkung. “Wir sind, was das erste Quartal angeht, im Sinne unserer Gesamtjahresprognose gut unterwegs”, sagte Vorstandschef Heinz Jörg Fuhrmann Agenturberichten zufolge in der Bilanzpressekonferenz.Das Unternehmen strebt 2015 wie bereits vor einem Monat angekündigt (vgl. BZ vom 28. Februar) nach drei Verlustjahren einen Vorsteuergewinn im unteren zweistelligen Mill.-Euro-Bereich an. 2014 stand noch ein Fehlbetrag von 15 (483) Mill. Euro zu Buche. Der Umsatz soll in diesem Jahr um rund 500 Mill. auf etwa 9,5 Mrd. Euro steigen.Allerdings signalisierte Salzgitter-Chef Fuhrmann auch, dass noch eine harte Wegstrecke in Richtung befriedigender wirtschaftlicher Resultate vor dem Unternehmen liege. Dabei verlasse man sich nicht auf eine rasche Gesundung des Kernmarktes Europa. Größtes Sorgenkind im Konzern ist die Tochter Hoesch Spundwand und Profil GmbH (HSP), die anders als andere Problembereiche ihren Verlust 2014 auf 97 Mill. Euro ausweitete. Die Dortmunder Gesellschaft sei “letzter struktureller Verlustbringer”, sagte Fuhrmann. Das Problem werde 2015 gelöst. Denkbar sei ein Verkauf oder eine Sanierung. Geplant ist ein Stellenabbau um gut 100 auf etwa 340 Stellen.Die Eigenkapitalquote des Salzgitter-Konzerns sank 2014 auf 34 (45) %, Grund zur Beunruhigung sei der Rückgang aber nicht, so Fuhrmann laut dpa-afx. Die Salzgitter-Aktie, die im bisherigen Jahresverlauf um fast ein Fünftel zulegte, gab am Freitag um 2 % auf 27,46 Euro nach. Das mit 1,7 Mrd. Euro bewertete Unternehmen, dessen größter Aktionär mit 26,5 % das Land Niedersachsen ist, war damit zweitgrößter Tagesverlierer im MDax.