Samsung Electronics erhört Auslandsaktionäre
mf Tokio – Die Führung von Samsung Electronics will nach Informationen der Zeitung “Seoul Economic Daily” am heutigen Dienstag die Aufspaltung in eine Holding sowie eine operative Gesellschaft beschließen. Für 1:30 Uhr am Dienstagmorgen deutscher Zeit ist ein “strategisches Update” angekündigt worden. Die Samsung-Aktie legte darauf in Seoul 1,6 % zu.Der Umbau ist vom US-Hedgefonds Elliott Management des Milliardärs Paul Elliott Singer gefordert worden, der 0,5 % der Samsung-Anteile hält. Weitere Forderungen sind eine Sonderdividende von 30 Bill. Won (24 Mrd. Euro), was 36 % der Bargeld-Reserven entspricht, sowie eine Ausschüttungsquote von 75 %. Außerdem verlangt Elliott die Ernennung von drei unabhängigen Direktoren. Bisher sitzen im Verwaltungsrat nur Samsung-nahe Manager und Mitglieder der Gründerfamilie. Die Samsung-Führung hatte versprochen, bis Ende November auf die Elliott-Forderungen zu antworten. Angriff der AngelsachsenElliott wird inzwischen auch von anderen angelsächsischen Anteilseignern von Samsung Electronics öffentlich unterstützt. Gegenüber Bloomberg sprach Daniel O’Keefe, Geschäftsführer von Artisan Partners mit über einer Million Samsung-Aktien im Portfolio, von existenziellen Bedrohungen. “Die Unternehmensführung, der Verwaltungsrat und die Managementstruktur passen nicht gut zur sich schnell ändernden und sehr kompetitiven Technologieindustrie”, sagte O’Keefe. David Smith von Aberdeen Asset Management hieb in die gleiche Kerbe. “Da sind eine Menge guter Ideen in dem, was Elliott sagt”, sagte David Smith, Chef der Corporate Governance der Fondsgesellschaft. Vor allem sollte Samsung eine höhere Dividende zahlen. Samsung ist zur Hälfte im Besitz von Auslandsinvestoren.Eine Sonderdividende in der geforderten Höhe gilt unter Analysten als chancenlos. Auch weil der Konzern nach dem Verkaufsstopp des Smartphones Galaxy Note 7 wegen selbstentzündlicher Batterien mehr denn je in Forschung und Entwicklung investieren will. Doch mit seiner Umbauidee könnte Elliott Erfolg haben. Der US-Milliardär hat vorgeschlagen, den Baukonzern Samsung C & T mit der künftigen Holding zu verschmelzen. Auf diese Weise könnten die Samsung-Erben ihre Anteile an Samsung Electronics bündeln. Zugleich stiegen die Unternehmenswerte, was den drei Kindern die Finanzierung der Erbschaftssteuer erleichtern würde. Patriarch Lee Kun-hee liegt seit zwei Jahren im Krankenhaus. Sein einziger Sohn und Vize-Chairman Lee Jae-yong zog im Oktober offiziell in den Vorstand ein.