Halbleiterbranche

Samsung Electronics leidet weiter unter Chip-Schwäche

Ein unerwartet deutlicher Gewinneinbruch im Schlussquartal 2023 deutet darauf hin, dass sich die Technologienachfrage langsamer zu erholen scheint als erwartet. Die Hoffnungen richten sich nun auf das laufende Quartal.

Samsung Electronics leidet weiter unter Chip-Schwäche

Samsung Electronics leidet
unter Chip-Schwäche

Schlussquartal bringt unerwartet deutlichen Gewinneinbruch

mf Tokio

Samsung Electronics musste auch im Schlussquartal 2023 und somit das sechste Quartal hintereinander einen zum Vorjahr rückläufigen Betriebsgewinn hinnehmen. Damit schürte der südkoreanische Weltmarktführer für Smartphones und Speicherchips die Unsicherheit über eine breite Erholung der Technologiebranche, weil die Konsumenten sich beim Kauf von Smartphones und Computern offenbar zurückhalten. Die Aktie des Unternehmens fiel in Seoul um 2,4%.

Auftragsgeschäft enttäuscht

Laut dem vorläufigen Ausblick auf das Geschäftsergebnis im Zeitraum zwischen Oktober und Dezember fiel der operative Ertrag um 35% zum Vorjahr auf 2,8 Bill. Won (knapp 2 Mrd. Euro). Beim Umsatz errechnete der südkoreanische Hardware-Riese ein Minus von 4,9% auf 67 Bill. Won (46,6 Mrd. Euro). Der Gewinnausblick verfehlte die Schätzungen um rund ein Viertel, legte jedoch gegenüber dem Vorquartal um 15% zu. Für das Gesamtjahr käme Samsung mit 6,5 Bill. Won (4,5 Mrd. Euro) auf den geringsten Betriebsgewinn seit 15 Jahren. Die genauen Zahlen werden am 31. Januar vorgelegt.

„Das schwache Abschneiden im System-Halbleiterbereich hielt an, während sich die Nachfrage nach Smartphones nur langsam erholte", teilte Samsung in einer Textnachricht nach der Veröffentlichung der Prognose mit. „Die Verbesserung im Auftragsgeschäft war ebenfalls unzureichend. Im Speicherbereich hat sich die Leistung gegenüber dem Vorquartal deutlich verbessert, da wir die steigende Nachfrage nach hochwertigen Produkten bewältigen konnten."

Erholung verzögert sich

Eigentlich hatten Analysten mit einer Besserung gerechnet, da sich die Preise von Speicherchips erholt haben, nachdem die Hersteller ihre Produktion gedrosselt hatten. Samsung selbst hatte vor drei Monaten ein Ende der Talsohle angedeutet. Die Lagerbestände seien geschrumpft, Anwendungen der künstlichen Intelligenz würden ab dem Jahresende die Nachfrage nach High-End-Speicherchips antreiben.

Jedoch scheint der angekündigte Aufschwung erst im laufenden Quartal stattzufinden. Nomura erwartet einen Preisanstieg von über 15% bei Dram- und Nand-Speicherchips. Sollte auch die Nachfrage anziehen, könnte Samsungs Halbleitersparte in die schwarzen Zahlen zurückkehren. Bei Smartphones setzen die Südkoreaner auf neue Dienstleistungen mit künstlicher Intelligenz. Das erste Gerät zeigt man auf der CES-Elektronikmesse in Las Vegas.

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