Samsung verfehlt Gewinnschätzung
mf Tokio – Die erhöhte Chipnachfrage in der Pandemie lässt die Geschäfte von Samsung Electronics blühen. Der Elektronikgigant erwartet im Schlussquartal 2021 ein Betriebsgewinnplus von 52,2% zum Vorjahr auf das Vierjahreshoch von 13,8 Bill. Won (umgerechnet 10,2 Mrd. Euro).
Dennoch verfehlte der Konzern die Gewinnschätzung der koreanischen Analysten von 15,2 Bill. Won klar. Gegenüber dem Vorquartal verdiente Samsung operativ knapp 13% weniger, obwohl der Umsatz um fast 3% zulegte. Als Gründe werden ein Sonderbonus für alle 268000 Beschäftigten, höhere Marketingkosten für Smartphones und Extraausgaben für Displays genannt.
Laut dem vorläufigen Ausblick stieg der Umsatz im Vierteljahr zwischen Oktober und Dezember um 23,5% zum Vorjahr auf 76 Bill. Won (55,9 Mrd. Euro). Damit würde der Weltmarktführer für Speicherchips und Smartphones den alten Einnahmerekord von 73,9 Bill. Won aus dem dritten Quartal 2021 noch einmal übertreffen. Sollte sich die Schätzung für das vergangene Vierteljahr bestätigen, dann würde Samsung auch im Gesamtjahr mit 279 Bill. Won (204,7 Mrd. Euro) ein neues Umsatzhoch erreichen. Das entspräche einem Zuwachs in Höhe von knapp 18%. Der operative Jahresertrag würde um 43,3% auf 51,6 Bill. Won (37,9 Mrd. Euro) auf den dritthöchsten jemals erzielten Wert steigen. Die detaillierten Zahlen wollen die Südkoreaner am 27. Januar vorlegen – am selben Tag wie der Rivale Apple.
Analysten führen das starke Wachstum vor allem auf den hohen Bedarf an Chips für Rechenzentren zurück, die wiederum auf die stärkere Auslastung durch Streaming-Dienste und die vermehrte Nutzung von künstlicher Intelligenz reagieren. Davon profitierte auch das Foundry-Geschäft, also die Fertigung im Auftrag von anderen Elektronikunternehmen. Zugleich stützten die unerwartet hohen Preise für Dram- und Flash-Speicherchips die Erträge. Der nachlassende Chipmangel wiederum ermöglichte mehr Smartphone-Verkäufe.